Der
Einsatz
The Recruit (2003)
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Buch |
INHALT
Der talentierte
Programmierer James Clayton (Colin Farrell) wird von dem CIA-Ausbilder Walter
Burke (Al Pacino) entdeckt und überzeugt, das Trainingscamp für angehende
Agenten zu absolvieren. Er erhofft sich nicht nur eine Karriere beim Geheimdienst,
sondern möchte vielmehr etwas über den Tod seines Vaters herausfinden,
der möglicherweise auch mit dem CIA zu tun hatte.
KRITIK/INFO
Regisseur Roger Donaldson
ist schon lange im Geschäft und hat mindestens zehn große Hollywoodproduktionen
auf dem Buckel, unter anderem "Thirteen Days", "Dante's Peak"
und das Remake "The Getaway". Auch Drehbuch-Co-Autor Kurt Wimmer ist
seit seinem Video-Überraschungshit "Equilibrium" kein Unbekannter
mehr.
Der ganze Film dreht sich hauptsächlich um die Arbeit der CIA, es wird
viel über die CIA geredet und viel von ihrer Organisation gezeigt. Das
alles gehorcht jedoch jeglichen Klischees, die man über Geheimdienste aufzutreiben
vermag. Die Dialoge werden da schon mal unfreiwillig komisch, wenn es um die
Macht dieser großen Organisation geht. Aber genauso wenig wie um Authentizität
bemüht sich "Der Einsatz" um die lästige Logik. Nach deutlich
mehr krassen Handlungswendungen als einem einzelnen Film gut tut sind noch eine
ganze Reihe Fragen offen. Es ist zwar einerseits schön, wenn man nach einem
Film einmal die Gelegenheit hat, über die Handlung nachzudenken und zu
diskutieren. Wenn aber andererseits der Grund dafür ist, daß manche
Dinge schlichtweg keinen Sinn ergeben, dann kann man dafür kein Lob erwarten.
Im Mittelteil, in dem der junge Rekrut mit der Ausbildung und seinem ersten
Auftrag zu tun hat, kommt es zumindest zu einigen humorvollen, spannenden und
unterhaltsamen Szenen. Der klischeeüberladene Anfang und das haarsträubend
konfuse Ende sind jedoch etwas ärgerlich. Keinen Ärger gibt es jedoch
wegen der Besetzung. Al Pacino ist einfach ein Schauspieler allererster Klasse
und Colin Farrell ist 2003 der wohl gefragteste Newcomer – auch wenn man
sich langsam aber sicher an ihm satt sieht, vor allem wenn man "S.W.A.T."
und "Der Einsatz" innerhalb einer Woche sieht. Kameraarbeit und Soundtrack
sind halten sich an die heutigen Thriller-Standards und sind durchweg solide
gemacht. Die stets eher graue und dunkle Optik verlieht dem Film zudem wenigstens
ein Fünkchen Atmosphäre.
Leider ist "Der Einsatz" nur im Mittelteil ein gelungener
Film. Der Rest wird leider von Logiklöchern, dutzendweise Plot-Twists und
Geheimdienst-Klischees überschattet. Die Inszenierung jedoch ist solide
und die Darsteller sogar ein wenig mehr als das.