Findet
Nemo
Finding Nemo (2003)
|
INHALT
Nach dem Tod
seiner Frau Coral und beinahe seines gesamenten Nachwuchses hängt der Clownfisch
Marlin sehr an seinem Sohn Nemo. Seine Angst um ihn ist so groß, daß
er ihn nicht einmal in der Schule alleine lassen möchte. Dann wird Nemo
von Tauchern überrascht und in ein Aquarium verfrachtet. Marlin macht sich
gemeinsam mit der vergeßlichen Dory auf die Suche nach Nemo.
KRITIK/INFO
"Finding Nemo"
war einer der wenigen Filme des US-Kinosommers, die einen langen Atem bewiesen
und sich wochenlang in der Spitzengruppe halten konnten. Ergebnis: Der fünfte
vollständig computeranimierte Film aus dem Hause Pixar erzielte das beste
Einspielergebnis des Sommers. Gewarnt sei an dieser Stelle vor der synchronisierten
Fassung, bei der die beiden Haie Anchor und Bruce und Erkan und Stefan gesprochen
werden.
Angesichts der Euphorie, die aus Amerika herüberschwappt, sind die Erwartungen
an "Findet Nemo" entsprechend groß. Doch Ernüchterung wird
hier sicher nicht aufkommen. Pixars Filme haben nach "Toy Story" 1+2,
"Das große Krabbeln" und "Die Monster AG" zwar nicht
mehr den Reiz des Neuen, das heißt, es bedarf etwas mehr als nur sympathischen
Figuren und einer harmlosen Story um zu fesseln. Die Animationen an sich sind
auch in "Findet Nemo" wieder atemberaubend. Die Unterwasserwelt ist
farbenfroh und detailreich, eine regelrechte Augenweide. Eine ganze Reihe an
Charakteren, die allesamt mit ihren kleinen Eigenheiten daherkommen, sorgt für
Spaß. Vor allem die "anonyme Fleischfresser"-Versammlung der
Haie oder die kleine Gemeinschaft der Aquariumbewohner zeugen von der Originalität
der Autoren. Die Story ist leider etwas harmlos geraten. Wir sind zwar von den
Disney/Pixar-Produktionen gewohnt, daß sie keinesfalls die Bissigkeit
eines "Shrek" erreichen, aber "Die Monster AG" war dann
doch einfach etwas mutiger was den Humor angeht – und actionreicher noch
dazu. Die Handlung wird wohl nicht jeden erwachsenen Zuschauer fesseln können,
auch wenn sie nicht arm an Facetten ist. Es gibt eine Menge Zitate und Verweise,
dazu wird auf liebenswerte Weise eine gewisse Moral vorgetragen, die schon den
anderen Pixar-Filmen anhaftete. "Findet Nemo" propagiert Toleranz,
familiäre Werte und Selbstvertrauen, und das alles angenehm zurückhaltend.
Die üblichen sympathisch-originellen Charaktere und die atemberaubenden
Bilderwelten machen auch den fünften Pixar-Film zu einem Ereignis. Die
facettenreiche Story ist aber auf den kleinsten gemeinsamen Nenner ausgerichtet
und kann so vielleicht nicht jeden Erwachsenen fesseln.