Moovienet FilmdatenbankDas Wunder von Bern
Das Wunder von Bern (2003)

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SzenenfotoINHALT Nach elf Jahren Gefangenschaft in Rußland kehrt der Vater der Familie Lubanski (Peter Lohmeyer) nach Essen zurück. Das Verhältnis zu seinen Kindern und seiner Frau (Johanna Gastdorf) ist gespannt. Vor allem der jüngste Sohn Matthias (Louis Klamroth) leidet unter der Heimkehr seines Vaters, den er noch nie zuvor gesehen hatte. Zur gleichen Zeit beginnt in der Schweiz die Fußball-Weltmeisterschaft, die Matthias gebannt am Radio verfolgt – schließlich spielt sein Idol Helmut Rahn (Sascha Göpel) im Team von Trainer Sepp Herberger (Péter Franke).
KRITIK/INFO Regisseur Sönke Wortmann träumte nach eigenen Angaben schon seit 15 Jahren davon, einen Film über den WM-Gewinn der deutschen Fußballer im Jahre 1954 zu machen. Der Film hinterläßt auch tatsächlich den Eindruck engagierter und sorgfältiger Arbeit. Da ein Film nur über Fußball wohl nicht jeden zu fesseln vermag, flechtet Wortmann zwei Parallelhandlungen ein: Die Haupthandlung um einen elfjährigen Jungen, dessen Vater aus russischer Gefangenschaft zurückkehrt sowie eine Nebenhandlung um einen frisch verheirateten Sportreporter, der mit seiner Frau regelmäßig wegen des runden Leders aneinandergerät. Wortmann gelingt es eindrucksvoll, die Stimmung in der deutschen Bevölkerung der damaligen Zeit einzufangen, deren Leben sich gerade allmählich zu normalisieren beginnt und deren Nationalmannschaft als eine Art Botschafter für eine geächtete Nation dienen muß.
Als Darsteller der Nationalmannschaft verpflichtete Wortmann Amateurkicker, die mit ihren ausgeprägten Eigenheiten und unterschiedlichen Dialekten für Spaß sorgen. Darstellerisch ergibt sich hier die ein oder andere Schwäche, aber das wird durch die mehr als überzeugende Darstellung Péter Frankes als Trainer Sepp Herberger mehr als ausgeglichen. Als kleiner Hauptdarsteller fungiert Peter Lohmeyers Sohn Louis Klamroth, der durchaus Talent aufweist, während sein Vater als in sich gekehrter Kriegs-Heimkehrer ebenfalls zu überzeugen weiß.
Mit aufwendigen Bauten und dank moderner Computereffekte zaubert uns "Das Wunder von Bern" eine authentische 50er-Jahre-Kulisse, die von gestalterischer Sorgfalt und einem angemessenen Budget zeugt. Tom Fährmanns nuancierte Kameraarbeit wird mit sparsamen stilistischen Mitteln aufgepeppt. Die Spielszenen von der WM sind spannend und flott, aber niemals hektisch geraten. Überhaupt wirkt der ganze Film altmodisch, wozu auch Marcel Basottis Filmmusik beiträgt, die sich ein wenig an Hollywood-Traditionen anbiedert.
Sönke Wortmann ist mit dem "Wunder von Bern" ein Zeitzeugnis gelungen, das alle Generationen zufriedenstellt: Die alten Zeiten sind authentisch geschildert und unterhaltsam inszeniert.

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