Moovienet FilmdatenbankHerr Lehmann
Herr Lehmann (2003)

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SzenenfotoINHALT Frank (Christian Ulmen) wird bald dreißig, deshalb nennen ihn alle Herr Lehmann. Er ist Barkeeper in einer kleinen heruntergekommen, aber gut laufenden Kneipe in West-Berlin und der Fall der Mauer steht kurz bevor. Doch davon bekommt Herr Lehmann nichts mit, bis es soweit ist. Denn seine Affäre mit Katrin (Katja Danowski), sein labiler Kumpel Karl (Detlev Buck) und der anstehende Besuch der Eltern halten ihn schon genug auf Trab.
KRITIK/INFO Der neue Film von Leander Haußmann ("Sonnenallee") befaßt sich wieder mit der deutschen Wiedervereinigung, aber diesmal aus einer ganz anderen Perspektive. "Mit einer Mauer drumherum" wohnt der fast 30-jährige Herr Lehmann in West-Berlin. Besonders viel Tiefgang darf man trotz der Thematik nicht erwarten, denn Lebensinhalt für ihn und seine Kumpels ist Beck's Bier (auch wenn's von denen keine Gegenleistung für das umfangreiche Product placement gab). Überhaupt kommt im ganzen Film kaum eine Szene ohne Flaschenbier aus und macht den Film zu dem, was "Lammbock" für die Kiffer war.
Die ganze Sache fängt auch äußerst vergnüglich an: Eine Komödie mit Typen von kauzig bis skurril und einigen abgedrehten Ideen, die manchmal etwas bemüht wirken, aber dennoch für Amüsement sorgen. Leider kippt der Film etwas, als der von Detlev Buck liebenswert verkörperte Karl eine Art Nervenzusammenbruch erleidet, was weder erklärt noch letzendlich aufgelöst wird. Dadurch beginnt der Film schwerfällig zu werden und zieht sich wie Kaugummi. Entschädigt wird man durch das einigermaßen gelungene Ende und das überaus gelungene Schlußbild.
Die Ausstattung des Films versetzt den Zuschauer erfolgreich in westberlinerische 80er-Jahre-Stimmung und überzeugt auch durch den teilweise skurrilen Soundtrack. Christian Ulmen, eigentlich TV-Moderator bei MTV, macht seine Sache als Herr Lehmann absolut einwandfrei. Dank ihm wird die Szene mit dem Hund gleich zu Anfang sicher länger im Gedächtnis bleiben. Katja Danowski, die die weibliche Hauptrolle spielt, wirkt in manchen Szenen leider etwas hölzern, in anderen jedoch auch wieder nicht.
"Herr Lehmann" ist zu Beginn ein sehr witziger Film mit hohem Biergehalt und einigen überaus gelungenen Szenen. Gegen Ende fängt die Story jedoch ganz gehörig zu hinken an. Die großteils überzeugenden Darsteller und der skurrile Soundtrack sorgen insgesamt wieder für einen brauchbaren Spaß.

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