Moovienet FilmdatenbankNatürlich blond 2
Legally Blonde 2: Red, white & blonde (2003)

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SzenenfotoINHALT Elle Woods (Reese Witherspoon) verliert ihren Job in einer Anwaltskanzlei, weil sie bei der Suche nach der Mutter ihres Chihuahuas Brutus auf ein Tierversuchslabor stößt und fortan gegen diese Praxis einstehen will. Also macht sie sich auf den Weg nach Washington, wo es zunächst so aussieht, als würde die Kongreßabgeordnete Victoria Rudd (Sally Field) sie unterstützen. Doch bald muß Elle lernen, daß die Politik nicht so ganz in ihr bonbonbuntes Weltbild paßt…
KRITIK/INFO Mit "Natürlich blond" gelang Reese Witherspoon vor zwei Jahren ein Überraschungshit und damit der große Durchbruch. Da MGM die Produktionskosten bei der Fortsetzung nicht explodieren ließ, war dies so ziemlich das sicherste Geschäft des ganzen Filmsommers, auch wenn das Einspielergebnis nicht an das des ersten Teils heranreichen konnte.
Der erste Teil zeigte auf manchmal überdrehte Art, aber meist augenzwinkernd, daß auch ein scheinbar dummes blondes Naivchen in Harvard ihren Abschluß machen kann. Die Botschaft war klar: Reduziere niemanden auf Äußerlichkeiten. Teil zwei ist nicht mehr augenzwinkernd, dafür aber umso überdrehter. Elle Woods' Gequieke beginnt auf Dauer zu nerven und sie unsympathisch zu machen. Hinzu kommt die Tatsache, daß sie auch nach einem Jura-Studium in Harvard nicht das geringste bißchen ihrer Naivität eingebüst hat. Vielmehr wird sie in Washington mehrmals vor den Kopf gestoßen, aber anstatt aufzugeben, verfolgt sie ihr Ziel umso beharrlicher, aber ohne sich auf irgendwelche Konventionen einzulassen. Das ist zwar alles schön und gut und stellenweise sogar recht amüsant, aber letzendlich sowas von realitätsfern, daß es beinahe schmerzt. Wenn Elle Woods zum Finale vor dem Kongreß steht und die Worte "speak up for the home of the brave" ins Mikrofon spricht und die Abgeordneten in Jubel ausbrechen, dann dreht sich jedem Nicht-Amerikaner spätestens der Magen herum.
Wie es bei Fortsetzungen so üblich ist, wird die inszenatorische Komponente mit wenig Sorgfalt bedacht. Robert Luketic wurde als Regisseur von Charles Herman-Wurmfeld abgelöst, was noch keinen großen Unterschied macht. Leider fehlen auf dem Soundtrack die Ohrwürmer aus dem ersten Teil und den Nebendarstellern wird zugunsten des pinkfarbenen Stars wenig Raum gegeben. Der Film verkommt zu einer Modenschau, die zwar süß und auch irgendwie mit Herz vorgetragen wird, aber einfach keinerlei Substanz aufweist. Die Referenzen zu Frank Capras "Mr. Smith Goes to Washington" sind unter diesen Gesichtspunkten einfach nur vermessen.
Der zweite Teil der Blondinen-Komödie um Elle Woods und ihre unerwarteten Ambitionen leidet an einem Mangel an wirklich lustigen Gags und einem unglaublichen Überschuß an Naivität. Auch Reese Witherspoon kann nicht mehr überzeugen, wenn sie vor dem US-Kongreß patriotische Reden schwingt. Wirklich schade, vor allem weil der erste Teil eine der sympathischsten Komödien der letzten Jahre war.

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