Moovienet FilmdatenbankDonnie Darko
Donnie Darko (2001)

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SzenenfotoINHALT Donnie Darko (Jake Gyllenhaal) ist ein verstörter Jugendlicher, der zwar wohlbehütet in einer intakten Vorstadtfamilie aufwächst, aber dennoch mit psychischen Problemen zu kämpfen hat. Eines Tages ruft ihn ein übergroßer Hase namens Frank und prophezeit ihm das Ende der Welt.
KRITIK/INFO Die Turbine eines Flugzeugs kracht direkt in Donnies Zimmer. Doch Donnie ist gerade nicht da, denn er unterhält sich vor dem Haus mit einem zwei Meter großen Hasen. Das hört sich skurril an? Das ist "Donnie Darko".
Den Film ereilte außerhalb von Amerika ein grausames Schicksal. Da die dortigen Einspielergebnisse zu wünschen übrig ließen, kam der Film hier in Deutschland nie ins Kino und wurde bisher auch nicht auf Video/DVD veröffentlicht. 2001 lief er unter großem Beifall auf dem Fantasy Filmfest, ansonsten ist man bis heute auf DVD-Importe angewiesen, wenn man das Debüt des 1975 geborenen Regisseurs Richard Kelly zu sehen bekommen möchte.
"Donnie Darko" beginnt mit einem ruhigen, nahezu meditativen Grundton, zurückhaltender Musik und düsteren Bildern, die sogar dann noch düster wirken, wenn sie sonnendurchflutet sind. Nach diesem gelungenen Einstieg lernen wir Donnies Familie kennen. Diese Szenen punkten mit glaubwürdigen und witzigen Dialogen. Dann nimmt die eigentliche Geschichte ihren Lauf. Donnie trifft zum ersten Mal auf Frank. In diesen Szenen jagt einem vor allem Franks Stimme eiskalte Schauer über den Rücken und "Donnie Darko" erhält beinahe die Qualitäten eines schaurigen Horrorfilms. Diese düsteren und bedrohlich wirkenden Szenen werden von den Ereignissen an Donnies High School aufgelockert. Er lernt ein Mädchen kennen (und lieben) und erhält von Frank immer wieder Anweisungen zu Aktionen, mit denen er die Bewohner seines Städtchens aufrüttelt und schockiert.
Das Drehbuch zu "Donnie Darko" (ebenfalls von Richard Kelly) verflechtet unzählige Handlungsebenen zu einer weitgehend geradlinigen Geschichte. Jede einzelne dieser Ebenen erhält einen ernsthaften Kontext und wird mehr oder weniger zufriedenstellend aufgelöst. Die Schicksale von "Grandma Death", dem ominösen Motivationstrainer Jim Cunningham (Patrick Swayze mit einer überzeugenden Performance!), dem bedauernswerten Latino-Mädchen Cherita sowie der Lehrerin Karen Pomeroy (Drew Barrymore) sind eng mit dem Donnies verflochten. Und das sind nur einige der interessanten Nebenfiguren. Allesamt werden sie von den Darstellern überzeugend verkörpert. Jake Gyllenhaal ("Moonlight Mile") liefert mit dem Prototyp des verwirrten Teenies Donnie eine beeindruckende Vorstellung.
Viele Filme scheitern nun mit ihren Ambitionen an allzu unglaubwürdigen Wendungen zum Schluß hin. "Donnie Darko" gelingt auch hier ein meisterlicher Spagat: Zwar erhält die ganze Geschichte vor allem am Ende einen fantastischen, fast schon Science-Fiction-artigen Touch, doch paßt dies stilistisch und erzählerisch voll und ganz zum restlichen Film. Und der Song "Mad world", im Original von Tears For Fears und hier in einem Cover von Gary Jules und Michael Andrews, bildet zum Ende hin noch ein absolutes Highlight. Hier gewinnt der Film eine Atmosphäre, wie man sie nur sehr selten auf Zelluloid gebannt vorfindet.
"Donnie Darko" ist ein sehr atmosphärischer, in allen formalen Belangen hervorragender Film. Das Drehbuch ist komplex, verdichtet seine zahlreichen Ebenen jedoch zu einem geradlinigen und nicht verwirrenden Erzählfluß. Eindeutig einer der besten Filme, die je gedreht wurden – Hut ab vor Richard Kellys Talent!

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