Solaris
(2002)
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INHALT
Von der Raumstation, die um den geheimnisvollen Planeten Solaris kreist, wird
ein mysteriöser Funkspruch abgefangen, indem Besatzungsmitglied Gibarian
(Ulrich Tukur) ausdrücklich nach Chris Kelvin (George Clooney) verlangt.
Kelvin macht sich also auf die Reise und erfährt bald am eigenen Leib,
was die Besatzung auf der Solaris-Station durchmacht. Ihm erscheint ein ehemals
geliebter Mensch, nämlich seine tote Frau Rheya (Natascha McElhone).
KRITIK/INFO
Der Roman "Solaris"
von dem polnischen Science-Fiction-Autor Stanislaw Lem wurde bereits 1972 von
Andrei Tarkovsky verfilmt. Einen Vergleich mit dem ersten Film vermag ich nicht
anzustellen, mit dem Buch jedoch sehr wohl. Und Steven Soderbergh liefert alles
andere als eine der üblichen Hollywood-Simplifizierungen.
Auf Soderberghs Erde der Zukunft herrscht Dauerregen. Kelvins Frau hat Selbstmord
begangen, er lebt einsam und zurückgezogen. Mit seinem spärlichen
Dialog und den stillen, aber atemberaubend schönen Bildern der Station
erinnert "Solaris" zuallererst an Stanley Kubricks Meisterwerk "2001
– Odyssee im Weltraum". Die minimalistische Filmmusik von Cliff Martinez
macht aus der Andock-Sequenz einen in Bild und Ton perfekt aufeinander abgestimmten
Reigen, der vor allem Science-Fiction-Liebhaber in Verzückung versetzen
wird. An den Weltraum-Schocker "Event Horizon" erinnern nur die ersten
Minuten auf der Station, wenn Kelvin mit Blutspuren und einem scheinbar imaginären
kleinen Jungen konfrontiert wird.
Das Auftauchen von Kelvins toter Frau Rheya (Natascha McElhone mit einer fantastischen
Performance) wirft existenzielle Fragen auf: Was macht den Menschen aus? Rheya
scheint nur ein Abbild von Kelvins Erinnerung zu sein, doch dennoch beginnt
er sie sofort wieder zu lieben. Soderbergh rückt diese unübliche Liebesgeschichte
ins Zentrum des Films, während er die Erforschung der Solaris ganz im Gegensatz
zu Lem völlig außen vor läßt. So kommt es, daß der
Film keine einzige Action-Sequenz zeigt, sondern in stets dunklen und auch düsteren
Bildern mit der Crew verweilt, die einen Weg sucht, zur Erde zurückzukehren.
Das Ende erreicht dann schon beinahe wieder Kubricksche Dimensionen und wartet
mit einer etwas vorhersehbaren Überraschung auf. Mehr sei an dieser Stelle
jedoch nicht verraten.
Soderberghs "Solaris" ist kein Science-Fiction-Spektakel, das von
einer Weltraumaction-Sequenz zur nächsten jagt, sondern sich auf die Ursprünge
des Genres besinnt und existenzielle Fragen über das Menschsein aufwirft.
In fantastischen Bildern konzentriert sich der Film auf die Liebesgeschichte,
die in der Vorlage deutlich weniger Platz einnimmt. Ein wundervoll meditativer
und stimmungsvoller Film, hervorragend gespielt und inszeniert.
Spaß | Spannung | Action | Erotik | Niveau | Wertung |
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