Moovienet FilmdatenbankChicago (2002)

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INHALT Die 20er Jahre in Chicago: Um in die Schlagzeilen zu kommen und schließlich auf den großen Bühnen als Tänzerinnen erfolgreich zu sein, greifen Frauen wie Velma Kelly (Catherine Zeta-Jones) sogar zur Waffe. Die sie bewundernde, aber etwas naive Roxie Hart (Renée Zellweger) tötet eines Abends im Affekt einen Liebhaber, der sie über seine Absichten getäuscht hat. Im Gefängnis knüpft sie die nötigen Kontakte um nach einem Freispruch groß rauszukommen. Und der Anwalt Billy Flynn (Richard Gere) hat bisher noch jedes Mädchen freibekommen.
KRITIK/INFO Die Entscheidung, den Choreografen und Regiedebütanten Rob Marshall das Projekt "Chicago" inszenieren zu lassen, wird den Produzenten nicht leicht gefallen sein. Das Musical von Bob Fosse war auf dem Broadway ein großer Erfolg gewesen, und wird nun mit großem Staraufgebot auf die Kinoleinwand gebracht. Nach Baz Luhrmanns überwältigendem "Moulin Rouge" liegt die Meßlatte für Hollywood-Musicals natürlich entsprechend hoch, doch "Chicago" geht ohnehin in eine ganz andere, ungleich konventionellere Richtung.
Mit einer ersten atemberaubenden Kostprobe seiner großen Stärke startet der Film: Catherine Zeta-Jones ist der Star dieser Tanznummer, die wirklich großartig choreografiert und auch beeindruckend gefilmt ist. Zuvor noch deutet sich der trockene, mitunter auch schwarze Humor der Mörderinnen-Handlung an. Im hier dargestellten Chicago kann man am Varieté nur Erfolg haben, wenn die Leute einen auch sehen wollen – und dafür sind die Zeitung, vor allem aber die Reporterin Mary Sunshine verantwortlich. Die reichlich naive Roxie gerät nun, nachdem sie aus Enttäuschung ihren Liebhaber erschießt, in diese Maschinerie, bei der die Gefängnisaufseherin Mama Morton (Spitzenleistung von Rapperin Queen Latifah) und der Staranwalt Billy Flynn die Fäden ziehen. An einem Tag ist man auf jeder Titelseite, am nächsten schon nur noch mit ein paar Zeilen in der Nähe der Todesanzeigen erwähnt.
Renée Zellweger verkörpert zwar ihre Rolle in den Spielfilmsequenzen recht überzeugend, doch in den mehr Raum einnehmenden Musicalszenen kommt sie nicht einmal annähernd an die Ausstrahlung und Erotik sämtlicher anderer Darstellerinnen heran. Meiner Meinung nach eine glatte Fehlbesetzung. Nicht so Catherine Zeta-Jones, die der Velma mit anrüchigem Charme Leben einzuhauchen vermag. Richard Gere ist als mediengeiler Anwalt ohnehin ideal besetzt und hat vom Drehbuch eine besonders gelungene Einführung seiner Figur verpaßt bekommen.
Es befremdet teilweise schon ein bißchen, wie bühnenhaft "Chicago" wirkt und wie wenig der Inszenierung die filmische Realität bedeutet. Die Musicalszenen scheinen oft Traumssequenzen zu sein, lassen sie sich doch in keinen Kontext einordnen und verlassen in Sachen Raum und Zeit unsere Dimensionen. Da tanzt z. B. Renée Zellweger an einer Stelle in kompletter schwarzer Finsternis, ist jedoch von plötzlich auftauchenden und wieder verschwindenden Spiegeln umgeben. Eine inszenatorische Rafinesse – und derer gibt es mehrere –, die den Film komplett aus der Realität der Handlung aussteigen läßt. Bei der Szene im Gefängnis, als die Musik sich langsam aus den Umgebungsgeräuschen des Zellentraktes entwickelt, muß man unterdessen unweigerlich an Lars von Triers "Dancer in the dark" denken, wo diese Technik Programm war.
"Chicago" ist ein aufwändig ausgestattetes Filmmusical mit großartigen Songs und Choreografien. Die Handlung, die das ganze zusammenhält, ist leider etwas zu simpel und plakativ geraten.

Spaß Spannung Action Erotik Niveau Wertung
 

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Velma und RoxieVelma auf der BühneBilly Flynn in seinem Element...und als Sänger/Tänzer

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