Undercover
Brother (2002)
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INHALT
Die Organisation um den rassistischen "The Man" hat den ersten möglichen
schwarzen Kandidaten für die US-Präsidentschaft mittels einer Droge
unter ihre Kontrolle gebracht. Doch Undercover Brother (Eddie Griffin) und die
Agenten der B.R.O.T.H.E.R.H.O.O.D. wollen "The Mans" Pläne durchkreuzen,
indem sie sich in seine Firma einschleichen. Doch "The Mans" Scherge
Mr. Feather (Chris Kattan) hat noch ein Ass im Ärmel: White She Devil (Denise
Richards), das Kryptonit des schwarzen Mannes!
KRITIK/INFO
Diese Inhaltsangabe hört
sich schon reichlich schräg an, oder? Das könnte einen Grund haben:
"Undercover Brother" ist schräg! Basierend auf einem
Flash-animierten Internet-Comic (www.urbanentertainment.com)
inszeniert Spike Lees Cousin Malcolm D. Lee eine Art "Austin Powers"
für Schwarze. Wer nun eine billige Kopie vermutet, liegt vollkommen falsch.
"Undercover Brother" ist hintersinniger, origineller und deutlich
witziger als sein weißer Geheimagenten-Kollege. Allein schon die erste
Szene mit Undercover Brother in seinem Cadillac ist ein absoluter Brüller,
und ähnlich geht es weiter: Massig Seitenhiebe auf den Rassismus in der
amerikanischen Gesellschaft und den Medien, ein Loblied auf die "Brothers",
die es dennoch geschafft haben und jede Menge Bezüge zu Filmen, in denen
Schwarze erfolgreich waren. Bestes Beispiel: Der Chief der B.R.O.T.H.E.R.H.O.O.D.
sitzt vor einem Portrait Danny Glovers und bemerkt "I'm too old for this
job".
Die Inszenierung ist ganz eindeutig comichaft gehalten, "Undercover Brother"
versteht sich also als Comicverfilmung, und setzt daher die Gesetze der realen
Welt desöfteren außer Kraft. Auf Logik darf also nicht geachtet werden.
Als Einstieg wird die Geschichte vom ewigen Kampf der Brother gegen "The
Man" und überhaupt der Schwarzen gegen ihre Unterdrückung kurz
umrissen. Einfach herrlich, wie Regisseur Lee es schafft, diese Themen ernst
zu nehmen und dabei unglaublich witzig zu sein. Das ganze wird unterlegt mit
feinstem 70er Jahre Funk-Sound, denn Undercover Brother ist der letzte Überbringer
des Geister dieser Ära. Tausende originelle Ideen ziehen sich durch den
ganzen Film, z. B. sagen schwarze Computer bei erfolgreichem Abschluß
eines Vorgangs "You got soul" – und so geht es Schlag auf Schlag!
Leider mußte der Film offensichtlich auf Biegen und Brechen ein R-rating
in den USA vermeiden, und so mußte vor allem die Sprache wohl stark editiert
werden. An einigen Stellen wird ein "fuck" nur noch durch einen Schallplatten-Scratch
überdeckt.
Natürlich kann der Film diese Dichte an Gags nicht bis zum Ende durchhalten.
Die Handlung gerät immer wieder ins Stocken und steuert auf ein unvermeidbares
Happy-End von schwarz-weißer Einheit zu. Ein bißchen harmlos im
Gegensatz zu den bissigen Witzen zuvor.
"Undercover Brother" ist eine der originellsten Komödien der
letzten Jahre! Wer hätte das von der Verfilmung eines Internet-Comics erwartet?
Der Film kommt in Deutschland nicht ins Kino, was einerseits sehr schade ist,
andererseits verhindert, daß allzu viele Menschen sich eine wohl kaum
mögliche Synchronisation antun müssen.
Spaß | Spannung | Action | Erotik | Niveau | Wertung |
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