Das
Leben des David Gale (2003)
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INHALT
Der College-Professor und engagierte Gegner der Todesstrafe David Gale (Kevin
Spacey) findet sich als angeblicher Mörder und Vergewaltiger einer Kollegin
selbst im Todestrakt wieder. Drei Tage vor seiner Hinrichtung erlaubt er der
Journalistin Bitsey Bloom (Kate Winslet), ihn zu interviewen. Er beteuert immer
noch seine Unschuld, und seine Geschichte läßt auch in Bitsey Zweifel
aufkommen. Sie beginnt zu recherchieren…
KRITIK/INFO
Nach "Die Asche meiner
Mutter" und einer dreijährigen Schaffenspause meldet sich Regisseur
Alan Parker mit "The life of David Gale" zurück.
In der geschäftigen, aber lockeren Atmosphäre einer Zeitungsredaktion
beginnt der Film und führt die Reporterin Elizabeth "Bitsey"
Bloom ein, die aus unbekannten Gründen von dem Todeskandidaten David Gale
ausgewählt wurde, das letzte und einzige Interview mit ihm zu führen.
Gemeinsam mit einem Praktikanten macht sie sich nun auf und erfährt die
Geschichte des genialen, bei den Studenten beliebten Professors, der nur drei
Tage später im Gefängnis sterben soll. Während der Interviews
erzählt der Film in Rückblenden, was Bitsey von Gale erfährt.
Die Überleitungen bestehen dabei aus einer reichlich überflüssigen
Collage aus handschriftlichen Worten rund um Schuld, Sühne und den üblichen
Quatsch. Zum Ende des Interviews kehrt der Film immer auf gleiche Weise wieder
in den Todestrakt zurück; danach folgen die Ereignisse, die sich bei Bitsey
Recherchen zutragen. So ist der Film stets streng schematisch aufgeteilt und
weicht von diesem Schema auch kaum ab.
Im Großen und Ganzen hält sich der Film zudem an die Konventionen
eines typischen Hollywood-Dramas. Die Reporter stellen Nachforschungen an, da
Gale Bitsey spätestens nach dem zweiten Tag des Interviews von seiner Unschuld
überzeugt hat. Dies ist bis zu einem gewissen Grad vorhersehbar. Das Geheimnis
Gales und des "Cowboys", der die Reporter zu verfolgen scheint, ist
es jedoch nicht. Nach seinem eher flapsigen Einstieg mündet der Film nämlich
in ein überzeugtes und überzeugendes, dabei mitunter auch schockierendes,
Plädoyer gegen die Todesstrafe. Gerade in der heutigen Zeit, da in Amerika
der Großteil der Bevölkerung den Verstand zu verlieren scheint und
die Politik von Bush Jr. unterstützt, sind solche Filme wichtig.
Mit Kevin Spacey, Kate Winslet und Laura Linney hat der Film drei großartige
Hauptdarsteller, die die Frage aufwerfen, warum der Film nicht im Spätjahr
2002 in die Kinos kam, um noch ins Oscar-Fenster für die diesjährige
Verleihung zu fallen. An Drehbuch und Filmmusik waren überraschenderweise
ausschließlich Debütanten beteiligt, die jedoch Talent zu haben scheinen.
Die Kamera Michael Seresins ("City Hall") fängt die Szenerie
routiniert und stimmungsvoll ein.
"Das Leben des David Gale" ist ein Film mit einer eindeutigen politischen
Aussage und wird es daher trotz seiner fabelhaften Besetzung an der Kinokasse
wohl nicht leicht haben. In Zeiten wie heute sind in den USA derartiger Nonkonformismus
nicht gefragt, und was in USA nicht gefragt ist, geht auch an deutschen Kinokassen
unter. Ich hoffe, ich täusche mich mit meiner Prognose.
Spaß | Spannung | Action | Erotik | Niveau | Wertung |
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