Der
Herr der Ringe: Die zwei Türme (2002)
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INHALT
Nach dem Kampf gegen die Orks in den Wäldern des Anduin verstreuen sich
die Gefährten in alle Winde: Frodo (Elijah Wood) und Sam (Sean Astin) brechen
in Richtung Mordor auf um den Einen Ring endgültig zu zerstören. Pippin
und Merry werden derweil von Orks gefangengenommen. Aragorn (Viggo Mortensen),
der Elb Legolas (Orlando Bloom) und der Zwerg Gimli (John Rhys-Davis) folgen
ihnen und treffen dabei auf Theoden, den König der Mark.
KRITIK/INFO
Ein unendlich langes Jahr
mußten wir auf den zweiten Teil der Tolkien-Saga warten, und alle, die
vom ersten Teil nicht vollkommen überzeugt waren, versprachen sich viel
von der Fortsetzung. Im ersten Buch werde ohnehin nur gewandert, hieß
es, im zweiten komme nun die Action. Wenn der Film vorbei ist, weiß man
es besser.
Bereits im ersten Teil veränderten die Drehbuchautoren einige Details der
Handlung zugunsten der filmischen Ökonomie. Auch wenn es die Tolkien-Puristen
nicht gerne hören, diese Änderungen waren richtig und machten aus
dem Film ein zwar in seiner Erzählstruktur beinahe episodisches, aber stimmiges
Abenteuer, in dem sich angsteinflößende Horrorsequenzen mit actionreichen
Schlachten und vergnüglichen Momenten im Kreise der Gefährten abwechselten.
Eigentlich gab es nie einen Zweifel daran, daß der zweite Teil dieses
Konzept erfolgreich fortführen würde. Dennoch ist er gescheitert.
Die Drehbuchautoren um Peter Jacksons Frau Fran Walsh haben offenbar jegliches
Gespür für die düstere Atmosphäre, die sie im ersten Teil
für ihre Umsetzung gewählt haben, verloren. Starke Szenen wie beispielsweise
beim Zusammentreffen der Gefährten mit dem König der Mark oder Boromirs
Bruder Faramir kommen viel zu kurz, andere werden unnötig ausgedehnt. Zudem
muß der arme Zwerg Gimli oft als Witzfigur herhalten, was er im Buch nie
war und auch nicht verdient hat. Dafür wird die sich entwickelnde Freundschaft
zwischen den ungleichen Gefährten Legolas und Gimli kaum angedeutet.
Als Kenner des Buches war man vor allem gespannt, wie Jackson die Ents auf die
Leinwand bringen würde, diese uralten Baumwesen, die sich dem schnellen
Lauf der Welt stets verschließen und schließlich gegen Isengart
in die Schlacht ziehen. Zugegeben, optisch war kaum mehr herauszuholen, die
Aufgabe war ohnehin kaum lösbar. Doch das Verhalten der Ents befremdet
ein wenig, von ihren im Buch vorgesehenen Eigenschaften bleibt kaum etwas übrig,
und Baumbart lernt man leider viel zu wenig kennen. Überhaupt kommen alle
neuen Charaktere des zweiten Teils ausgesprochen kurz, wirklich im Gedächtnis
bleibt wohl nur Brad Dourifs gelungene Darstellung des Verschwörers Schlangenzunge
und der computeranimierte Gollum. Die Rolle der Elbentochter Arwen gegenüber
dem Buch auszuweiten ist ja eine nette Idee, doch so bemüht wie dies hier
geschieht macht es wohl kaum Sinn.
Wenig Positives bleibt bei der Betrachtung von "Die zwei Türme"
im Gedächtnis haften. Die epische Schlacht in bei Helms Klamm zeigt einiges
fürs Auge, strapaziert aber einige Actionfilm-Klischees, indem sie die
Gefährten teilweise zu zweit gegen Hunderte Orks antreten (und gewinnen)
läßt und ihnen überflüssige One-Liners in den Mund legt.
Es bleibt ein gelungener Einstieg, der auf eine "was bisher geschah"-Zusammenfassung
verzichtet und uns dafür noch einmal in die Minen von Moria zurückführt
und zeigt, was mit Gandalf tatsächlich geschehen ist. Die Szenen, die Frodo,
Sam und Gollum auf ihrem Weg nach Mordor zeigen, haben sich auch noch etwas
von der bedrohlichen Atmosphäre des ersten Teils bewahrt und können
als die gelungensten bezeichnet werden. Ansonsten wird man – was vor allem
im Vergleich zum so wunderbar geradlinig erzählten ersten Teil auffällt
– mit zu vielen Figuren an zu vielen Schauplätzen auf einmal konfrontiert.
Viele Szenen aus "Die Gefährten" waren derart eindrucksvoll,
daß sie jetzt noch in lebhafter Erinnerung sind; von "Die zwei Türme"
jedoch ist einen Tag später kaum noch etwas übrig.
Dem zweiten Teil der Tolkien-Trilogie gelingt es nicht, die düstere und
bedrohliche Atmosphäre des ersten Teils fortzuführen. Dafür wird
der Tolkien-Anhänger mit einem ganzen Haufen wenig effektiver Änderungen
konfrontiert, die die Wirkung der stärksten Szenen zerstören und andere
unnötig in die Länge ziehen. Da die Trilogie offensichtlich doch nicht
wie erhofft aus einem Guß kommt, bleibt das Hoffen auf den finalen dritten
Teil.
Spaß | Spannung | Action | Erotik | Niveau | Wertung |
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