Moovienet FilmdatenbankBowling for Columbine (2002)

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INHALT Michael Moore geht den Gründen für das Massaker vom 20. April 1999 in Littleton nach und sucht nach dem Ursprung des Waffenwahns in den USA.
KRITIK/INFO "Are we are nation of gun nuts? Or are we just nuts?" Dieser Frage geht Michael Moore in diesem Film zwei vergnügliche und mitunter auch ergreifende Stunden lang auf den Grund. Der Titel spielt darauf an, daß die beiden jugendlichen Täter von Littleton beim Bowling waren, bevor sie das Massaker an der Columbine High anrichteten. Mit beißender Ironie zerlegt Moore die Ansichten, die dank der massiven Manipulation durch die Medien mittlerweile in jedermanns Kopf sind und Computerspiele, Filme und Musik für die Gewalt verantwortlich machen. Ihm gelingt es, aus einem Dokumentarfilm ein Wechselbad der Gefühle zu machen. Amüsiert man sich zuvor noch über die Aussagen des Bruders des hingerichteten Oklahoma-Attentäters, lösen Szenen aus Überwachungsvideos der Columbine High School, unterlegt mit den per Handy übermittelten Hilferufen der Opfer, ein Gefühl der Beklemmung aus. Bei allem Humor ist das Anliegen des Films ernst und er vertritt seinen Standpunkt souverän. Ein wenig über das Ziel hinaus schießt Moore mit der Aktion, eine Supermarkt-Kette zur Einstellung des Verkaufs von Schußwaffenmunition zu bewegen. Das Anliegen mag zwar vollkommen gerechtfertigt sein, daß dazu zwei Überlebende des Littleton-Massakers "benutzt" werden ist es nicht. Dieser Part des Films führt dann auch ganz klar vor Augen, daß eben auch Moore Amerikaner ist, auch wenn er ihre Liebe zu Waffen nicht teilt.
Der Film bietet jedoch einige weitere Höhepunkte. Zum Brüllen komisch ist die "Short history of the United States of America", die im "South Park"-Stil daherkommt und auf sarkastische Weise den Waffenwahn der Amerikaner mit ihrer blutigen Vergangenheit zu begründen weiß. Auch das Gespräch mit Marilyn Manson ist aufschlußreich und zeigt eindrucksvoll den intelligenten und mitfühlenden Menschen hinter der schaurigen Maske. Ziemlich am Schluß steht Moores Interview mit Charlton Heston, dem Vorsitzenden der National Rifle Organisation (NRA). Am Ende des Gesprächs hinterläßt Moore das Foto eines sechsjährigen Mädchens, das von einem gleichaltrigen Mitschüler erschossen wurde, an einer Säule von Hestons Villa. So respektvoll wie Moore mit den Betroffenen umgeht, so zynisch verhält sich gegenüber den mächtigen Männern, die in den USA die Paranoia schüren und somit den reißenden Absatz von Schußwaffen verursachen.
"Bowling for Columbine" ist die wohl kurzweiligste Dokumentation, die ich je sehen durfte. Mit Humor, im richtigen Moment aber auch mit Zurückhaltung, geht Filmemacher Michael Moore den Dingen auf den Grund. Seine Waffen sind beißende Ironie und eine kritische Distanz zu seinem Heimatland, das er jedoch niemals verleugnet.

Spaß Spannung Action Erotik Niveau Wertung
   

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