alaska.de
(2000)
INHALT
Sabine (Jana Pallaske) wird von ihrer Mutter abgeschoben und zieht zu ihrem
Vater in eine Plattenbausiedlung am Rande Berlins. Sie geht gerade einmal vier
Tage auf die dortige Schule und schon passiert in der Nachbarschaft ein Mord.
Als sie sich mit ihrem Klassenkameraden Eddie (Frank Droese) anfreundet, vermutet
sie nicht, daß er an der Bluttat beteiligt war.KRITIK/INFO An alaska.de haben großteils Laien mitgewirkt und auch hinter der Kamera steht die Regiedebütantin Esther Gronenborn. Das merkt man dem Film jedoch kaum an. Vor allem visuell zeigt er sich äußerst stilsicher, auch wenn die hin und wieder eingesetzt "Fernsehoptik" ein wenig den Bildfluß stört anstatt ihn aufzupeppen. Ansonsten fängt die Kamera die triste Gegend, in der sich die Handlung zuträgt, auf recht positive Weise ein: Warme Farbtöne bestimmen großteils das Bild und leerstehende Bauruinen dienen den Jugendlichen als "Spielplätze", wo sie sich entfalten und auch mal zurückziehen können. Genauso liebevoll blickt die Inszenierung auf die beiden Hauptfiguren, deren Verliebtheit sich in der rauen Umgebung erst einmal bewähren muß. Leider legte Gronenborn bei der Entwicklung der Story nicht immer so viel Fingerspitzengefühl an den Tag: Die Krimi-Handlung macht einen allzu reißerischen, abstrahierten Eindruck und kann dem Thema Gewalt unter Jugendlichen kaum neue Aspekte abgewinnen.
Ein weiteres Problem liegt in der Arbeit mit Laiendarstellern. Das Talent derer schwankt nämlich beträchtlich. In "alaska.de" spielt die bereits 21-jährige Jana Pallaske die anderen Darsteller quasi an die Wand und läßt sie hölzern wirken, da ihre Souveränität bereits so groß ist. Kein Wunder, daß sie seit "alaska.de" bereits in drei weiteren Kinoproduktionen mitgespielt hat.
"alaska.de" ist ein Film mit vielen herzerwärmenden Momenten, der jedoch das Thema Jugendgewalt nicht differenziert darzustellen weiß und zudem an den Schwankungen im Talent der Laiendarsteller krankt.
