Das
Versprechen (2001)
INHALT
Der Kommissar Jerry Black (Jack Nicholson) wird nach Jahren erfolgreicher Ermittlungsarbeit
in den Ruhestand entlassen. An seinem letzten Tag wird jedoch die Leiche eines
kleinen Mädchens in den Wäldern gefunden. Der Täter ist schnell
gefunden: Ein geistig behinderter Indianer (Benicio del Toro), der die Tat im
Verhör gesteht. Doch Black glaubt nicht an seine Schuld, und da er den
Eltern des Mädchens versprochen hat, den Täter zu finden, macht
er sich auf die Suche.
KRITIK/INFO
Die Vorlage zum Film stammt
von Friedrich Dürrenmatt. Unter dem Titel "Es geschah am hellichten
Tag" wurde der Stoff bereits 1958 mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle
verfilmt. Dürrenmatt war mit dem Film nie zufrieden und schrieb den Roman
"Das Versprechen", in dem die Geschichte wesentlich düsterer
und weniger geradlinig erzählt wird. Regisseur Sean Penn ("The Crossing
Guard") nimmt sich nun dieses Stoffes an und überträgt ihn ins
Amerika von heute. Dies gelingt ihm vollends. Jack Nicholson ist ganz im Gegensatz
zu Heinz Rühmann die Idealbesetzung für die Rolle des Kommissars,
der ein Versprechen gibt, an dem er schließlich zerbricht. So handelt
der Film auch von der Bedeutung, die ein "Ehrenwort" haben kann
Jerry Black sagt im Film zu einem älteren Kollegen, zumindest er sei alt
genug um zu wissen, was ein solches Versprechen bedeutet. Der Psychologie seiner
Figur wird besondere Aufmerksamkeit gewidmet: Seine wachsende Risikobereitschaft
läßt ihn seine Moralvorstellungen verlieren, sein ganzes Leben dreht
sich nur noch um die Suche nach dem Mörder und läßt ihn wahnsinnig
werden. Das wenig hoffnungsvolle Ende bringt den Film zu dem stimmigen Abschluß,
der 1958 gefehlt hat.
Doch nicht nur die Geschichte kann überzeugen, auch die Machart verdient
Anerkennung. Die äußerst atmosphärische Kameraarbeit in Verbindung
mit einem selten gut gelungenen Hans-Zimmer-Score schafft den gesamten Film
über eine melancholische Stimmung. Hinzu kommen durchweg fantastische Leistungen
aller Darsteller, vor allem Jack Nicholson stellt einmal mehr seine unglaublichen
Fähigkeiten unter Beweis und hätte meiner Meinung nach ohne weiteres
seinen vierten Oscar verdient.
"Das Versprechen" ist der rundum gelungene Versuch einer adäquaten
Umsetzung des Friedrich-Dürrenmatt-Stoffes. Überwältigende Darstellerleistungen
und eine stimmungsvolle Inszenierung machen den Film zu einem absoluten Highlight.
Spaß | Spannung | Action | Erotik | Niveau | Wertung |
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