Signs - Zeichen (2002)
Vorsicht!
Die Kritik enthält massive Spoiler. Also verzichtet ausnahmsweise lieber
auf die Lektüre, wenn Ihr Euch den Film noch anschauen wollt.
INHALT
Nach dem Unfalltod seiner Frau legt Graham (Mel Gibson) seine Arbeit als Priester
nieder, da er vom Glauben abgefallen ist. Er lebt mit seinen beiden Kindern
und seinem Bruder Merrill (Joaquin Phoenix) in einem entlegenen Farmhaus. Eines
Tages findet die Familie ein gigantisches sogenanntes Kornzeichen im angrenzen
Maisfeld. Sind hier etwa Außerirdische am Werk?
KRITIK/INFO
Man weiß nicht so
recht, was man von M. Night Shyamalans neuestem Werk halten soll. Grundsätzlich
liegt "Signs" ja auf einer Ebene mit den vorangegangenen Filmen "The
Sixth Sense" und "Unbreakable", doch einiges ist hier doch ein
wenig anders. Geblieben ist Shyamalan bei seiner Vorliebe für eine sehr
langsame Erzählweise, eine ausgedehnte Exposition und gänsehauterzeugende
Schockeffekte, die so sorgfältig vorbereitet werden wie bei keinem anderen
Regisseur und auch selten so effektiv sind. Allerdings gleitet die Story
diesmal ein gutes Stück weiter ins Fantastische, wenn tatsächlich
Aliens auftauchen, um auf der Erde eine Invasion zu starten. Shyamalan verläßt
aber selbst bei der Invasion nicht den Schauplatz, das Haus der Familie Hess.
Lediglich über das Fernsehen werden karge Informationen von außen
herangetragen, denn viel mehr kümmert sich der Film um die vier Hauptfiguren
und wie sie mit der Situation umgehen. Wie eine Art Henkersmahlzeit darf sich
jeder noch einmal sein Leibgericht wünschen, am Abend bevor die Außerirdischen
versuchen, in das mit Brettern vernagelte Haus einzudringen. Hier beginnt der
Höhepunkt des Spannungsbogen, den Shyamalan konsequent von Anfang bis Ende
spannt. Daß die Geschichte damit enden muß, daß die Invasion
zurückgeschlagen wird, Graham zum Glauben zurückfindet und seine Arbeit
als Priester wieder aufnimmt, ist ein wenig einfallslos. Bei der Entwicklung
seines Charakters hat man es sich etwas zu einfach gemacht, dabei bildet sie
das eigentliche Kernstück der Handlung. Aus einem Alien-Invasions-Stoff
eine Geschichte über die Rückehr zum Glauben zu machen, das ist ein
gewagtes Unternehmen. Shyamalan gelingt es nicht vollständig. Formal kann
man ihm einmal mehr nichts vormachen. James Newton Howards Filmmusik zeigt schon
während des Vorspanns ihre Qualitäten, die Kameraarbeit von Tak Fujimoto
ist ebenfalls erlesen. Doch die Schwächen der Story sind diesmal einfach
nicht zu übersehen, zu sehr wartet man wieder auf den berühmten "Plot-Twist"
à la "The Sixth Sense", zu sehr vermißt man die komplexe
Struktur der Figuren in "Unbreakable". Diesesmal liefert Shyamalan
"nur" solides Spannungskino in seinem eigenen unverwechselbaren Stil,
etwas verschlafen gespielt, aber furchteinflößend wie eh und je.
Spaß | Spannung | Action | Erotik | Niveau | Wertung |
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