Wahnsinnig
verliebt (2002)
Filmdialog
(MP3, 706k) |
INHALT
Die Kunststudentin Angélique (Audrey Tautou) hat eine Liaison mit dem
verheirateten Kardiologen Loic (Samuel Le Bihan). Als er sie nicht mehr beachtet,
greift sie gewaltsam in sein Leben ein, da sie unsterblich in ihn verliebt ist.
KRITIK/INFO
Für Millionen von begeisterten
Kinozuschauern wird Audrey Tautou wohl ewig die kulleräugige Kellnerin
Amélie aus Montmartre bleiben. Nicht leicht für eine Schauspielerin,
nun den ersten Film nach dem Durchbruch abzuliefern. Doch sie hat sich wahrlich
nicht das uninteressanteste Projekt ausgesucht für dieses schwierige Unterfangen.
Und vor allem macht sie ihre Sache ganz großartig. Viele warfen ihr nach
"Die fabelhafte Welt der Amélie" vor, in Jean-Pierre Jeunets
Film ohnehin nur Staffage gewesen zu sein und außer süß auszusehen
keinerlei darstellerische Qualitäten zu besitzen. Doch in "Wahnsinnig
verliebt" beweist sie zumindest bis zu einem gewissen Grad das Gegenteil.
Angélique erscheint zunächst wie eine unglaublich glücklich
verliebte junge Frau, erst nach und nach beginnt der Film, dieses Bild langsam
zu zerstören. Immer mehr grenzt ihre Verliebtheit an eine Psychose und
wenn der Film nach der Hälfte noch einmal aus Loics Perspektive beginnt,
wird erst der eigentliche Kern der Geschichte klar der hier jedoch nicht
verraten werden soll. Auf jeden Fall konzentriert sich Regisseurin Laetitia
Colombani in ihrem Kinodebüt voll und ganz auf den psychologischen Aspekt
des Verliebtseins, den damit verbundene Realitätsverlust und die mitunter
tragischen Folgen. Dabei geraten die Figuren etwas eindimensional und das Geschehen
läßt den Zuschauer eher kalt, wirkt belanglos. Inszeniert ist das
ganze aber typisch französisch, optisch sehr verspielt, mit Aufmerksamkeit
für viele kleine Details und stets einfallsreichen Kameraperspektiven.
Auch die Musik kann überzeugen.
"Wahnsinnig verliebt" ist ein psychologisch interessanter, solide
gespielter und in seiner Inszenierung wunderbar verspielter Film, dem jedoch
eine mehr als nur holzschnittartige Charakterisierung der Figuren abgeht und
der daher wenig berührt und einen belanglosen Eindruck hinterläßt.
Auf jeden Fall keine allzu herbe Enttäuschung in Audrey Tautous Jahr 1
nach Amélie.
Spaß | Spannung | Action | Erotik | Niveau | Wertung |
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