Happiness
(1998)
INHALT
Ein Abschnitt aus dem Leben dreier Schwestern aus New Jersey.
KRITIK/INFO
Regisseur Todd Solondz erregte
1995 erstmals mit "Willkommen im Tollhaus", einer pessimistischen
Abrechnung mit den Schattenseiten des Jungseins, Aufmerksamkeit. 1998 geht er
mit "Happiness" noch ein gutes Stück weiter. Der Film wurde in
den USA ohne Prüfung durch die MPAA in die Kinos gebracht, da diese ein
NC-17 verhängt hätte. Tatsächlich enthält der Film auch
einiges an äußerst verstörendem Material. Alles fängt eigentlich
noch recht harmlos an, eine Brise schwarzer Humor blitzt auf, doch bald schon
werden dem Zuschauer die ersten schwer im Magen liegenden Szenen zugemutet.
Ein Familienvater träumt davon, im Stadtpark Amok zu laufen, ein schwitzender
fetter Mann masturbiert, während er wildfremde Frauen anruft. Jeglicher
Humor verschwindet dann auch sehr bald, das Lachen bleibt einem im Halse stecken.
Untermalt wird das ganze von einem betont unpassenden, kontrapunktisch eingesetzen
Soundtrack, der die verstörende Wirkung der Szenerie noch verstärkt.
Solondz' Thema ist
die Suche nach "Happiness", alle Figuren im Film haben sie noch nicht
wirklich gefunden, und am Ende sind sie auch kaum einen Schritt weitergekommen.
Hoffnungslosigkeit und Depression dominieren das Bild, jeder neue Anstoß
im Leben der Charaktere scheint nur zu einer weiteren Katastrophe zu führen.
Doch am Ende sitzt zumindest die Familie vereint an einem Tisch und auch der
letzte Gag vor der Blende läßt den Zuschauer noch peinlich berührt
im Sessel zurück.
"Happiness" ist alles andere als leichte Kost. Solondz geht es beinahe
mehr um Provokation als um Unterhaltung. Das macht seinen Film zwar interessant,
aber auch etwas zäh und vor allem schwer verdaulich.
Spaß | Spannung | Action | Erotik | Niveau | Wertung |
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