Mr.
Deeds (2002)
INHALT
Deeds (Adam Sandler) betreibt seine Pizzeria in einem verschlafenen Nest in
New Hampshire, nicht ahnend, daß er der einzige lebende Verwandte des
Medienmoguls Preston Blake ist. Dieser stirbt 82jährig bei einer Besteigung
des Mount Everest, Deeds ist der Erbe seiner Firmenanteile, die sich auf einen
Wert von 40 Milliarden Dollar belaufen. In New York stürzt sich die Presse
auf den liebenswerten Dorftrottel, doch nur die Journalistin Babe (Winona Ryder)
schafft es, an ihn heranzukommen.
KRITIK/INFO
Adam-Sandler-Filme folgen
grundsätzlich dem immer wieder selben Schema: Einem gutherzigen, aber auf
die ein oder andere Weise etwas minderbemittelten jungen Mann werden große
Aufgaben zuteil und am Ende bekommt er das Mädchen. Erstaunlicherweise
hat sich dieses Prinzip bewährt, denn obwohl Sandler jedes Jahr ein Vehikel
dieser Sorte ins Kino bringt, konnten noch die meisten davon einen gewissen
Charme entwickeln und grundsätzlich als Komödie überzeugen. Auch
finanziell gab es bis auf den letztjährigen "Little Nicky" noch
keinen Durchhänger. "Billy Madison", "Happy Gilmore"
oder "Eine Hochzeit zum Verlieben" waren allesamt hochgradig amüsante
Filme und Erfolge an der Kinokasse.
"Mr. Deeds" ist nun ein Remake des Frank-Capra-Klassikers "Mr.
Deeds goes to town" von 1936. Dort spielte Gary Cooper den Longfellow Deeds
möglicherweise ist Sandler da doch etwas größenwahnsinnig
geworden? Auf jeden Fall erschreckt seine Version von "Mr. Deeds"
durch ihre Harmlosigkeit. "Little Nicky" wurde zwar von der Kritik
verrissen und ging an der Kinokasse unter, hatte aber um einiges bösartigeren
und respektloseren Humor zu bieten. "Mr. Deeds" nun ist ein typischer
11.-September-Film. Er spielt in New York, vergißt nicht die Helden der
New Yorker Feuerwehr zu erwähnen und traut sich ansonsten kaum etwas. Ein
wenig bekommen die Medien ihr Fett ab, jedoch auf derart überzogene und
unoriginelle Weise, daß man es kaum ernst nehmen kann.
Sandler verkörpert gewohnt gekonnt das übliche Stereotyp des sympathischen
Glückspilzes, dem man das Erbe von 40 Milliarden Dollar zu jedem Zeitpunkt
gönnt. Den Bösewicht gibt Peter Gallagher (noch akzeptabel), und Sandlers
Mädchen ist diesmal Winona Ryder, die keinerlei komödiantisches Talent
zu Tage fördert und etwas unbeholfen durch die Szenerie stolpert. Ausgerechnet
in diesem Film legt das Drehbuch viel Gewicht auf die Liebesgeschichte, will
sogar die Gefühle der Beteiligten ausloten ein hoffnungsloses Unterfangen.
Zu vorhersehbar sind die Ereignisse und zu wenig stimmt die Chemie zwischen
Sandler und Ryder. Da wünscht man sich glatt Patricia Arquette aus "Little
Nicky" oder Drew Barrymore aus "Eine Hochzeit zum Verlieben"
zurück.
Bis aus eine handvoll richtig guter Gags und ebenso viele sympathische (aber
dabei auch eindimensionale) Figuren ist "Mr. Deeds" leider zu einem
ziemlich langweiligen Unterfangen geworden. Was fehlt sind die Sandler-typischen
respektlosen Scherze und ein glaubwürdiger weiblicher Part. Auch der durchaus
hörenswerte Soundtrack reißt da nicht mehr viel raus. Erschreckend
harmlose Unterhaltung für nebenbei, aber keinen Kinobesuch wert.
Spaß | Spannung | Action | Erotik | Niveau | Wertung |
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