Moovienet Filmdatenbank8 Frauen (2002)

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INHALT Ende der 50er Jahre: Auf dem Anwesen von Gaby (Catherine Deneuve) und ihrem Mann Marcel versammelt sich die gesamte (weibliche) Verwandtschaft. Als der Hausherr ermordet aufgefunden wird und die illustre Gesellschaft inklusive der beiden Hausmädchen in dem Haus ohne Kontakt zur Außenwelt eingeschneit ist, beginnen sich die Damen gegenseitig des Mordes zu bezichtigen…
KRITIK/INFO Regisseur François Ozon gehört in Frankreich zu den Angesehensten seines Faches. In der Regel haben seine Filme einen sozialkritischen oder psychologischen Hintergrund, doch "8 Frauen" ist ein Ausnahmeprojekt. Die wahrscheinlich bekanntesten französischen Schauspielerinnen geben sich hier ein Stelldichein – da braucht es keine Message mehr, wenn man so ein Ensemble vorweisen kann! Parallelen lassen sich zu Ozons Film "Sitcom" von 1998 ziehen: Auch dort spielt die Handlung ausschließlich im Hause einer Familie, die zuerst den Eindruck einer heilen Welt hinterläßt und deren Abgründe sich erst nach und nach offenbaren. Die acht Frauen haben allesamt schon die ein oder andere "Leiche im Keller" und offenbaren dies im Zuge ihre eigenen gegenseitigen Verhöre. Unterbrochen wird der klassische Whodunnit-Plot von acht Musical-Einlagen. Diese sind natürlich Geschmackssache, machen den Film aber erst zu etwas besonderem. Auch macht es große Freude, einer Grande Dame wie Catherine Deneuve zuzusehen, wie sie ein Liedchen anstimmt und dazu tanzt.
Die volle Aufmerksamkeit gehört in diesem Film natürlich den acht Hauptdarstellerinnen (siehe Bild, von links): Ludivine Sagnier, Virginie Ledoyen, Catherine Deneuve, Danielle Darrieux, Isabelle Huppert, Firmine Richard, Emmanuelle Béart und Fanny Ardant (nicht auf dem Bild). Sie alle liefern ein grandioses Zusammenspiel, gepfefferte Rededuelle und singen und tanzen auch gemeinsam. Der Film wurde nach einem Theaterstück von Robert Thomas gedreht. An die Gegebenheiten des Kinos werden praktisch keine Zugeständnisse gemacht. Die komplette Handlung beschränkt sich auf einige Räume des Hauses, am Ende fehlt nur noch eine Verbeugung, um das perfekte Theater-Feeling aufkommen zu lassen, wenn sich die Darstellerinnen an den Händen fassen und der Vorhang fällt. Ein in der Tat magischer Moment entsteht bereits früher, als sich in einer Szene Gaby (Deneuve), Louise (Béart) und ein Foto von Romy Schneider begegnen. Drei Generationen Kino stehen sich in dieser Konstellation gegenüber, Ozons Ausdruck der Bewunderung für diese Frauen, die das Kino ebenso prägen wie die männlichen Darsteller der jeweiligen Zeit.
Doch nicht alles ist an "8 Frauen" gelungen. Da das Ensemble im Mittelpunkt steht, wurde nicht viel Wert auf Originalität gelegt. Die Story entwickelt sich stets auf altgediehnten Bahnen, nur die verschiedenen skandalösen Enthüllungen sorgen noch für Überraschungen. In vielen Szenen entsteht zudem der Eindruck, daß es sie nur gibt, um möglichst alle acht Frauen gemeinsam agieren zu lassen. Hinzu kommen an einigen Stellen pathetische Dialoge, was jedoch auch ein Problem der Synchronisation sein kann, die ohnehin nicht voll überzeugen kann. Zwar konnten acht bekannte deutsche Schauspielerinnen gewonnen werden, die ihren französischen Pendants in Sachen Talent und Ansehen kaum nachstehen, doch wirkt ihre Synchronisation doch stellenweise etwas hölzern. Dies kann man dem Film an sich natürlich nicht zur Last legen.
Letzendlich bleibt bei "8 Frauen" ein etwas zwiespältiger Eindruck. Zu schnell wird klar, daß der Film seine Existenzberechtigung nur aus dem fantastischen Ensemble bezieht. Die Geschichte hat nämlich nicht übermäßig viel zu bieten, vor allem nicht die für Regisseur Ozon üblichen kritischen Ansätze. Dennoch ein unterhaltsamer Spaß mit dem ein oder anderen magischen Moment.

Spaß Spannung Action Erotik Niveau Wertung
   

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