Moovienet FilmdatenbankSpider-Man (2002)

Plakatmotiv INHALT Bei einem Schulausflug in ein Gentechniklabor wird der wissenschaftlich begabte Peter Parker (Tobey Maguire) von einer genetisch veränderten Superspinne gebissen und beginnt ungeahnte Kräfte zu entwickeln. Schon bald lernt er, diese gezielt einzusetzen und beginnt seinen heldenhaften Kampf für die Gerechtigkeit. Doch dann stellt sich ihm der aus seiner eigenen Firma verdrängte Wissenschaftler Norman Osborn (Willem Dafoe) in den Weg, der eine Methode entwickeln ließ, die körperlichen Fähigkeiten um das 800fache zu steigern. Nebenwirkung dieser Methode: latenter Wahnsinn.
KRITIK/INFO Die Erfolgsgeschichte dieser Verfilmung eines vor allem in Amerika beliebten Marvel-Comics gibt beinahe selbst genug Stoff für einen Hollywoodfilm her. Regisseur Sam Raimi ("Tanz der Teufel", "The Gift") wollte unbedingt Tobey Maguire für die Hauptrolle, das Studio lehnte diesen jedoch zuerst ab – aus offensichtlichen Gründen. Was soll Tobey Maguire, der schüchterne Junge aus Ang Lees "Der Eissturm" oder der John-Irving-Verfilmung "Gottes Werk und Teufels Beitrag", denn für ein Actionheld sein? Etwas später kam anscheinend auch bei den Studiobossen die selbe Einsicht, die sich dem Kinozuschauer bereits nach fünf Minuten offenbart: Maguire ist die Idealbesetzung für die Rolle. Spider-Man war vor dem verhängnisvollen Biß im Forschungslabor eben noch kein Superheld, und genau hier liegt das Problem der meisten für derartige Rollen prädestinierten Starschauspieler. Sie alle würden als sympathischer Loser ohne Superkräfte unglaubwürdig sein. Nicht so Maguire: Seine Darstellung des gehänselten und stets dem Schulbus hinterherlaufenden Strebers, dem nach und nach bewußt wird, daß er sein früheres Leben nie wieder zurückbekommen wird, läßt den Charakter sehr plastisch erscheinen. Und eine Hauptfigur mit Charakter findet man in 130-Millionen-Dollar-Filmen eher selten. Hinzu kommt noch, daß auch Bösewicht Osborne (gnadenlos gut und absolut angsteinflößend: Willem Dafoe) nicht der gewöhnliche, ausschließlich von Macht- und Geldgier getriebene Schurke ist. Seine Motivation wird durchaus klar und seine durch den Vorgang der Kraftsteigerung verursachte Psychose eindrucksvoll und sogar noch einigermaßen glaubwürdig dargestellt. Die größte Attraktion des Films ist jedoch mit Sicherheit Kirsten Dunst, die eine fantastische Leistung zeigt und somit nicht nur das männliche Publikum von ihren Fähigkeiten zu überzeugen versteht.
Das Hauptaugenmerk bei Filmen, die 130 Millionen Dollar gekostet haben und keinen richtig großen Namen im Aufgebot haben, liegt natürlich auch bei den Spezialeffekten. Diese sind bei "Spider-Man" zwar goßteils, aber nicht vollständig gelungen. Die ausgedehnten Szenen, in denen die "freundliche Spinne von nebenan" durch die Häuserschluchten Manhattans fliegt, sind in der Tat sehr eindrucksvoll, doch stößt die heutige Technik hier sichtbar an ihre Grenzen. Der Hauptdarsteller ist in diesen Szenen nämlich komplett computeranimiert, und dieser Unterschied fällt leider zu jedem Zeitpunkt sofort ins Auge. Zum Ausgleich spart Regisseur Raimi auch nicht mit althergebrachten Pyro-Effekten – Explosionen gibt es in "Spider-Man" wahrlich genug. Die Kampfszenen sind unterdessen doch recht gewalttätig geraten. Kein Vergleich mit den blutlosen Scharmützeln in den Star-Wars-Filmen, hier wird noch richtig zugelangt. Und dies hier wäre kein Film von Sam Raimi, wenn nicht zumindest zwei oder drei richtig überraschende Schockeffekte für Schreie und Zuckungen im Kinosaal sorgen würden. Perfekt untermalt wird das ganze vom Filmmusikgott der etwas anderen Töne, Danny Elfman.
Das Ende des Films legt natürlich einmal mehr gleich den Grundstein für eine Fortsetzung, auf die man sich angesichts dieses absolut gigantischen Filmvergnügens nur freuen kann! "Spider-Man" ist perfekte Kinounterhaltung mit viel Action, aber ebensoviel Gefühl und einer für dieses Genre überdurchschnittlich sorgfältigen Figurenzeichnung. Zwar gelangt der Film in Sachen Special Effects an die Grenzen des heute Machbaren, aber die grandiose Darstellerriege und der absolut hörenswerte Soundtrack runden den Kinogenuß dennoch ab.

Spaß Spannung Action Erotik Niveau Wertung
 

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James Franco als Harry OsbornEin feuchter Kuß von der SpinneCliff Robertson und Rosemary HarrisSpider-Man in AktionWillem Dafoe als Norman OsbornSpider-Mans Gegenspieler: Der grüne KoboldJ.K. SimmonsKirsten Dunst als Mary Jane Watsonund noch einmal weil sie so schön istRegisseur Sam Raimi mit seinen Hauptdarstellern

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