Königin
der Verdammten (2002)
INHALT
Der Vampir Lestat (Stuart Townsend) erwacht nach jahrhundertelangem Schlaf und
wird zum Rockstar, um sich bei einem großen Konzert im Death Valley mit
der Königin aller Vampire (Aaliyah) zu vereinigen.
KRITIK/INFO
Auf den "Vampire Chronicles"
von Anne Rice basierte bereits "Interview mit einem Vampir" mit Tom
Cruise und Brad Pitt. Eine ganz besonders lächerlich Spielart der Geschichte
wählte Michael Rymer für seinen Film. Der Vampir Lestat nutzt seine
übersinnliche Stimme und die Scheinwelt der Musikindustrie für einen
persönlichen Kreuzzug, dessen Ziel stets unklar bleibt. Will er nun gemeinsam
mit Akasha, Königin der Verdammten, die Weltherrschaft an sich reißen?
Wir werden es wohl nie erfahren, genausowenig wie was die Rolle der Jesse (überfordert:
Marguerite Moreau) eigentlich bezwecken sollte. Was will Lestat mit dieser wenig
charismatischen und ebenso wenig attraktiven Wissenschaftlerin oder wasauchimmer
sie überhaupt ist. Die in der Zwischenzeit bei einem Flugzeugabsturz ums
Leben gekommene Sängerin Aaliyah hätte sich nach ihrer prinzipiell
sympathischen Rolle in "Romeo must die" auch lieber nach einem anderen
Projekt umgeschaut. Ihr Auftritt ist eigentlich nur lächerlich, der aufgesetzte
Akzent, die Brutalität, das alles wirkt unfreiwillig komisch. Eigentlich
kann auf der darstellerischen Seite nur Stuart Townsend halbwegs überzeugen,
der den mit dem Leben unzufriedenen Vampir Lestat als berechnenden und überheblichen
Halbmensch spielt. Seine Erscheinung prädestiniert ihn zudem für die
Hauptrolle in der oft weichgezeichnet wirkenden Szenerie
einer kalten und bleichen Welt. Die erotische Komponente des Vampirismus, die
die Inszenierung oft hervorheben möchte, funktioniert nur ansatzweise.
Könnte an der merkwürdigen Auswahl der Darstellerinnen liegen.
Lobenswert ist der Soundtrack, der eigens für die Filmband komponierte
Songs enthält, die die Faszination der Massen wenigstens etwas begreifbar
machen. Ansonsten ist "Königin der Verdammten" ein lahmes, darstellerisch
nur in der Hauptfigur überzeugendes Stück überflüssiger
Film.
Spaß | Spannung | Action | Erotik | Niveau | Wertung |
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