A
beautiful mind (2001)
INHALT
Der geniale Mathematiker John Nash (Russell Crowe) leidet an Schizophrenie.
Trotz allem gewinnt er 1994 den Nobelpreis für Ökonomie.
KRITIK/INFO
Die "wahre Geschichte"
von John F. Nash hat bei den Golden Globes bereits vier Trophäen abgeräumt
(u. a. Hauptdarsteller Russell Crowe) und ist für sieben Oscars nominiert.
Keine große Überraschung, ist der Film doch solide inszeniert, hat
einen charismatischen Hauptdarsteller und große Gefühle zu bieten.
Regisseur Ron Howard steht ohnehin schon seit den 80er Jahren für Qualitätsarbeit.
Vier seiner letzten fünf Filme spielten über 100 Millionen Dollar
in den USA ein ("Apollo 13", "Kopfgeld", "Der Grinch"
und "A beautiful mind"). Insgesamt kommt er bei seinen letzten fünf
Regiearbeiten auf ein Einspielergebnis von über 700 Millionen US-$. Mit
einem weiteren Goldesel als Hauptdarsteller konnte ja im Prinzip nichts schiefgehen.
Russell Crowe findet sich zudem sehr gut in die Rolle ein und bietet eine beeindruckende
Vorstellung, wenn auch meiner Meinung nach nicht ganz so oscarverdächtig
in Anbetracht der vielen tollen Darstellerleistungen im vergangenen Jahr. Sein
gestählter Oberkörper will auch nicht ganz zu dem Klischee des schmächtigen
Mathematik-Professors passen, aber was soll's in Hollywood ist schließlich
alles möglich. Dafür spielt er John Nash ab seiner Studienzeit bis
zur Nobelpreisverleihung 1994, als er 66 Jahre alt war (sowas beeindruckt natürlich
die Academy). Die Nebendarsteller werden von der Inszenierung zwar ganz klar
in den Hintergrund gerückt, doch stehen sie den Leistungen Crowes in nichts
nach. Von Ed Harris sind wir das ja nicht anders gewöhnt, doch Jennifer
Connelly, bisher nur in kleineren Filmen wie "Dark City" oder "Requiem
for a dream" zu sehen, ist eine wahrhaftige Überraschung als Nashs
Frau Alicia.
Der Film ist zurückhaltend und in dunklen bzw. blassen Farben gehalten,
was auch sehr gut zur Stimmung der Handlung paßt. Dazu setzt Howard sparsame
Spezialeffekte ein, die dazu dienen, John Nashs Wahrnehmung der Welt für
den Zuschauer zumindest ansatzweise plastisch zu machen. Leider beauftragte
Howard seinen Stamm-Komponisten und Pathetiker vom Dienst James Horner, der
seit "Braveheart" und "Titanic" nichts Herausragendes mehr
zustande gebracht hat, für die Filmmusik. Diese dudelt viel zu aufdringlich
den ganzen Film über, einige Szenen hätten durch einen sparsameren
Umgang mit dem Score sicher an Wirkung gewonnen.
Im Großen und Ganzen ist "A beautiful mind" sicher ein sehr
guter Film, doch wirkt er doch etwas zu sehr "auf Oscar getrimmt".
Vor allem das übertrieben rührselige Finale und der sich ständig
wiederholende, unablässig vor sich hin dudelnde Soundtrack stören
den durch die überragenden Schauspielerleistungen und die zurückhaltende
Photographie geschaffenen herausragend positiven Eindruck.
Spaß | Spannung | Action | Erotik | Niveau | Wertung |
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