Tödliches
Vertrauen (2001)
INHALT
Frank (John Travolta) und Susan (Teri Polo) leben in Scheidung. Ihr Sohn Danny
(Matt O'Leary) leidet sehr darunter, da er seinem Vater sehr nahesteht. Vor
allem als seine Mutter wieder heiraten möchte, ist Danny nicht gerade glücklich
darüber. Der Neue heißt Rick Barnes (Vince Vaughn) und ist ein erfolgreicher
Geschäftsmann. Doch an der Hochzeit taucht ein "alter Schulfreund"
Ricks auf, der Frank skeptisch werden läßt über dessen Vergangenheit.
KRITIK/INFO
John Travoltas Karriere
ist seit einigen Jahren ein ständiges Auf und Ab. Nach den qualitativen
wie finanziellen Mega-Flops "Lucky Numbers" und "Battlefield
Earth" geht es zur Zeit wieder ein wenig bergauf: "Passwort: Swordfish"
konnte zwar nicht alle Erwartungen erfüllen, aber zumindest wieder mal
etwas Geld in die Kassen bringen, und nun kommt mit "Tödliches Vertrauen"
ein einfach gestrickter, aber effektiver Thriller mit Travolta ins Kino. Regisseur
Harold Becker ist auf konventionelle Thriller abonniert, er inszenierte auch
"Das Mercury Puzzle" mit Bruce Willis sowie "Malice Eine
Intrige" mit Nicole Kidman. Lediglich mit "City Hall", einem
grandios besetzten Polit-Drama über Korruption im New Yorker Bürgermeisteramt,
konnte er die Erwartungen übertreffen.
In "Tödliches Vertrauen" mimt John Travolta den fürsorglichen
und liebevollen, aber im Berufs- wie im Liebesleben nicht besonders erfolgreichen
Vater auf derart sympathische Weise, wie wir ihn schon seit "Mad City"
(1997) oder "Schnappt Shorty" (1995) nicht mehr erlebt haben. Vince
Vaughn als sein skrupelloser Gegenspieler liefert ebenfalls eine überzeugende
Leistung ab, auch wenn die Zeichnung seines Charakters weit hinter der Franks
zurückbleibt und auch seine Motivation nicht deutlich genug wird. Matt
O'Leary, der den 12jährigen Danny spielt, spielt in seinem Kinodebüt
ebenfalls über weite Strecken sehr solide. Darstellerisches Highlight des
Films ist aber auf jeden Fall Steve Buscemi, der aber wie üblich leider
nur einen kleinen Part hat.
Der
Film an sich ist nicht besonders lang für eine Produktion dieses Genres,
aber wohlstrukturiert: Alle Figuren werden zufriedenstellend gezeichnet und
in der ersten Hälfte des Films gibt es einige extrem spannende Szenen,
die es (in meinem Fall zumindest) als erste seit langer Zeit geschafft haben,
regelrecht den Herzschlag zu beschleunigen. Leider kann das eher vorhersehbare
und vor allem kurze Finale dieses Maß an Suspense nicht erreichen. Am
Ende wird einem dann doch schmerzlich bewußt, in was für einem konventionellen
Film man sich hier befindet.
"Tödliches Vertrauen" ist ein mäßig origineller, solide
inszenierter Thriller. Was ihn leicht über das Mittelmaß hinaushebt
sind die guten schauspielerischen Leistungen und einige äußerst spannende
Momente, auch wenn das Finale im Gesamtbild leicht abfällt.
Spaß | Spannung | Action | Erotik | Niveau | Wertung |
---|---|---|---|---|---|