666
Traue keinem mit dem du schläfst (2002)
FILM
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INHALT
Frank Faust (Jan Josef Liefers) hat gerade seine große Liebe Jennifer
(Sonsee Ahray Floetmann) verloren. Danach geht es mit ihm bergab: Er trinkt,
seine Wohnung verwahrlost und zuletzt verliert er seinen Job. Da erscheint ihm
Mephisto II. (Armin Rohde) und schlägt ihm einen Pakt vor
KRITIK/INFO
Nachdem in Hollywood schon
desöfteren klassische Dramenstoffe in moderne Verpackungen gezwängt
wurden, fängt man nun auch in Deutschland damit an. Während in den
USA natürlich Shakespeare das beliebteste Opfer ist, wählte man für
"666 Trau keinem mit dem du schläfst" (wer hat sich eigentlich
DEN Titel ausgedacht?) Goethes "Faust" als Verwurstungsobjekt aus.
Der in Hockenheim geborene Regisseur Rainer Matsutani inszenierte unter andem
die erfolgreiche Komödie "Nur über meine Leiche" mit Katja
Riemann. Doch vor allem Produzent Bernd Eichinger ist es wohl zu verdanken,
daß "666" nur so vor Starauftritten wimmelt. "Cameos"
kann man diese unterdessen nicht nennen, da der Abspann ganz gezielt mit den
Namen angibt und sich nicht auf die "Bunte"-Kompetenz seiner Zuschauer
verläßt. Einigen Promis fehlt dabei ganz offensichtlich ein wenig
schauspielerisches Vermögen: Heiner Lauterbach und zur großen Überraschung
auch Claudia Schiffer bringen ihre Auftritte souverän über die Bühne,
während Boris Becker und Verona Feldbusch dann doch etwas hölzern
wirken. Eine gute Portion Selbstironie bringen sie aber zumindest alle in ihre
Rollen ein.
Der "Faust"-Mythos jedoch spielt für das Drehbuch nur eine Alibi-Funktion,
denn bis auf die in der kurzen Inhaltsangabe beschriebene Ausgangssituation
finden sich nicht allzu viele Motive aus der prominenten Vorlage. Vielmehr gründet
sich der gesamte Witz des Films neben den unvermuteten Starauftritten auf Verwechslungen,
die entstehen, da Mephisto sich in zahlreiche Promis verwandelt. Daß dabei
Sex und Körperflüssigkeiten in hollywood-tauglichem Ekelhumor gipfeln,
ist jedoch ein Novum aber wohl kaum zu begrüßen. Und daß
Hitler in der Hölle eine Spezialbehandlung erfährt, wissen wir bereits
seit "Little Nicky".
Kamera
und Musik verdienen wie bei deutschen Filmkomödien üblich keine besondere
Erwähnung. Doch dieser Film hat ja sogar Spezialeffekte, die gar nicht
mal so gekünstelt aussehen wie wir das im deutschen Kino gewohnt sind.
Störend ist das penetrante Product Placement. Da sehen wir als erstes einmal
ein riesiges D2-Logo auf dem Handy, des Protagonisten, sein Taxi ziert BHW-Werbung
und auf den Foto-Koffern seiner Freundin steht gut lesbar "Kodak".
Ob man das nicht etwas dezenter anstellen kann?
Im Großen und Ganzen ist "666" ein unterhaltsamer, dabei jedoch
absolut belangloser Streifen, was angesichts der monumentalen Vorlage und ihres
Potentials etwas schade ist. Famos sind einige der Auftritte der Stargäste.
Spaß | Spannung | Action | Erotik | Niveau | Wertung |
---|---|---|---|---|---|
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