Rush
Hour 2 (2001)
INHALT
In Hongkong explodiert eine Bombe im Konsulat der Vereinigten Staaten. Inspektor
Lee (Jackie Chan) soll die Sache untersuchen. Zufällig ist gerade sein
Kollege und Freund James Carter (Chris Tucker) zu Besuch und wird mehr oder
weniger unfreiwillig in die Ermittlungen hineingezogen.
KRITIK/INFO
"Rush Hour" war
ein typisches Buddie-Movie im Stile von "Lethal Weapon" oder auch
"Stirb langsam Jetzt erst recht". Viel Action, ein ungleiches
Helden-Duo und skrupellose Gangster. Eine besonders umwerfende Story hatte schon
der erste Teil nicht, er verließ sich vielmehr auf das Zusammenspiel seiner
sympathischen Protagonisten, die sprachliche und kulturelle Hürden zu überwinden
hatten. Damals rettete der Reiz dieser Umstände den Film, und auch beim
unvermeidlichen Sequel verlassen sich die Autoren voll und ganz auf ihre Hauptakteure.
Die Story kommt leider über das im Actiongenre mittlerweile übliche
08/15-Niveau nicht hinaus. Gangster in Hongkong, Gangster in L.A., dazu zwei
Cops, die ihnen trotz des Mißtrauens von Vorgesetzten und anderen Behörden
(in diesem Fall der "Secret Service") auf den Versen sind. Die Sub-Plots,
die eine Beziehung zwischen Lee und dem Triadenanführer Ricky Tan sowie
Rivalitäten unter den Gangstern einflechten wollen, wirken dabei leider
allzu konstruiert und prinzipiell überflüssig.
Chris Tucker war im ersten Teil noch gerade so in den Grenzen des Erträglichen,
doch in "Rush Hour 2" kann er einem schon gehörig auf die Nerven
gehen. Zu sehr hat man das Gefühl, es hier mit einem (schwarzen, schlanken)
Homer Simpson zu tun zu haben, der in seiner naiven Dummheit immer das Gegenteil
von dem tut, was man ihm sagt. Daß er Polizist sein soll, nimmt man ihm,
als sich die peinlichen Aktionen häufen, kaum noch ab. Mit Jackie Chan
als ruhigerer Gegenpol kann man sich da schon eher identifizieren und in sein
Kopfschütteln über den debilen Kumpel miteinstimmen. Von den Gegenspielern
der beiden ist Zhang
Ziyi ("Tiger & Dragon") wohl die Reizvollste hauptsächlich
in optischer Hinsicht, aber auch in der Anlage ihrer Figur.
"Action" in Form von Explosionen und solide inszenierten Martial-Arts-Kämpfen
bietet "Rush Hour 2" reichlich, auch wenn die Kunstfertigkeit der
Schlägereien nicht an frühere Jackie-Chan-Inszenierungen wie "Rumble
in the Bronx" heranreicht. Fotografiert wird das ganze routiniert und wenig
originell. Der Showdown in einem Casino in Las Vegas ist dann auch eine der
wenigen Szenen, in denen ansatzweise Spannung aufkommt.
"Rush Hour 2" ist ein solide gemachtes Action-Buddy-Movie, das aber
nur selten richtig witzig ist (z. B. im Abspann bei den Outtakes) und von seiner
Story her nur wenig zu bieten hat. Es verläßt sich vielmehr voll
und ganz auf das sympathischen Hauptdarsteller-Duo, das aber auch nicht mehr
zu seiner Form aus Teil 1 zurückfindet bzw. im Falle von Chris Tucker sogar
weit über sein Ziel hinausschießt und nur noch nervt.
Spaß | Spannung | Action | Erotik | Niveau | Wertung |
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