Joy
Ride Spritztour (2001)
INHALT
Die Brüder Lewis (Paul Walker) und Fuller (Steve Zahn) sind mit ihrem Wagen
auf dem Weg nach Hause. Lewis geht zur Universität, Fuller wurde gerade
gegen Kaution aus dem Knast entlassen. Fuller läßt ein CB-Funkgerät
einbauen und die beiden machen sich einen Spaß mit einem Trucker, der
ihnen die Sache jedoch ziemlich übel nimmt
KRITIK/INFO
Am letzten offiziellen Starttag
des Jahres 2001 kommt noch einmal eine ordentliche Überraschung in unsere
Kinos. Wer hätte nach dem eher schwachen Trailer, der nur mäßig
bekannten und interessanten Besetzung und der beinahe dämlich klingenden
Storyline gedacht, daß den Zuschauer hier ein derart spannender und solide
gemachter Thriller erwartet? Paul Walker hat sich dieses Jahr mit dem Überraschungshit
"The Fast and the Furious" einen Namen gemacht, Leelee Sobieski mit
dem qualitativ umstrittenen "Glass House". Steve Zahn kennen unterdessen
wohl die wenigsten, er spielte eine Nebenrolle in "eMail für Dich"
und Hauptrollen in den mal zu Unrecht, mal zu Recht untergegangenen Streifen
"Happy Texas" und "Zickenterror". Regisseur John Dahl inszenierte
unter anderem "Red Rock West" mit Nicolas Cage und "Die letzte
Verführung" mit Linda Fiorentino. Beide Filme sind nicht übermäßig
bekannt, aber haben durchaus ihre Fans.
"Joy Ride" beginnt amüsant-harmlos mit der Einführung der
beiden Brüder Lewis und Fuller, deren Karrieren sich in gänzlich andere
Richtungen entwickelt haben. Die beiden verstehen sich dennoch sehr gut, obwohl
mit dem Auftauchen des Mädchens aus der Nachbarschaft, Venna (Leelee Sobieski),
eine Rivalität um das Mädchen entsteht. Darum können sich die
beiden aber nicht lange kümmern, denn Venna und ihre Freundin Charlotte
geraten durch einen Scherz der beiden Brüder in große Gefahr. Der
Film funktioniert hauptsächlich aufgrund des äußerst gelungenen
Drehbuchs: Die Dialoge wirken nicht gestelzt und die Handlung findet ein perfektes
Maß für nervenzerfetzende Spannung und darauffolgende Entspannung
durch locker-witzige Einschübe. Eine Menge Einfälle haben die Drehbuchautoren
zudem noch hervorragend in den Film eingearbeitet. "Joy Ride" hätte
man es wohl am wenigsten zugetraut, dem Genre noch ein paar neue originelle
Ideen hinzuzufügen, aber er schafft es tatsächlich.
Auch in allen anderen
Belangen fällt der Film kaum ab. Zwar produziert die Inszenierung den ein
oder anderen Anschlußfehler, aber insgesamt findet Jeff Jurs Kamera immer
die richtigen Bilder, unterstützt von einem gelungenen Soundtrack von Horror-Spezialist
Marco Beltrami. Es hat wohl noch nie ein Film geschafft, ein einfaches Funkgerät
so angsteinflößend in Szene zu setzen. Hinzu kommt eine äußerst
ausgewogene und fähige Besetzung ebenfalls eine Überraschung,
da sich die jungen Darsteller bisher kaum profilieren konnten.
"Joy Ride" gehört zu den Überraschungen des Kinojahres
2001. Schon lange gab es keinen so ausgewogenen und nervenaufreibenden Thriller
mehr zu sehen, bei dem fast alles stimmt.
Spaß | Spannung | Action | Erotik | Niveau | Wertung |
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