Die
letzte Festung (2001)
INHALT
Der hochdekorierte General Eugene Irwin (Robert Redford) muß in das Westpoint
Militärgefängnis, das von Colonel Winter (James Gandolfini) mit strenger
Hand und zweifelhaften Methoden geführt wird. Als er die Zustände
dort sieht, beginnt er, mit den anderen Häftlingen eine Revolte zu planen
KRITIK/INFO
In Amerika war "The
last castle" ein großer Flop. Bei einem Budget von 60 Millionen US-$
spielte er bis jetzt weniger als 20 Millionen ein. Dabei hat der Film von Rod
Lurie, dessen Film "The Contender" am 31.1.02 in die Kinos kommt,
eigentlich alles, was ein Publikumserfolg in Amerika braucht: Eine patriotische
Story, viel Fahnengeschwenke und jede Menge Action.
Der Held der Geschichte, einigermaßen überzeugend dargestellt von
einem stark gealterten, aber seit "Brubaker" Gefängnisfilm-erfahrenen
Robert Redford, ist nicht unbedingt makellos: Neben seinen Falten wurde er auch
noch wegen Befehlsverweigerung und dem daraus resultierenden Tod von acht Soldaten
zu zehn Jahren Militärgefängnis verurteilt. Der Film läßt
jedoch keinen Moment daran zweifeln, daß Eugene Irwin trotz allem ein
guter Mensch und vor allem hervorragender Soldat und Patriot ist. Am Anfang
erfährt der Zuschauer nur wenig über Irwin, seine Taten und sein Verbrechen,
erst nach und nach flechtet das Drehbuch mit einiger Mühe
diese Details in die Handlung ein. Interessant wäre sicher auch die Entwicklung
der Beziehung zu Irwins Tochter gewesen, doch dieser Handlungsstrang wird fallengelassen
wie eine heiße Kartoffel. Dafür bekommen wir eine flott und actionreich
inszenierte Schlacht auf dem Gefängnishof als "Spielfeld" zu
sehen. Daß hierbei für die Gefangenen alles wie am Schnürchen
klappt, ist zwar etwas unglaubwürdig, aber die Inszenierung an sich kann
man durchaus als mitreißend bezeichnen. Vollkommen überflüssig
ist (vor allem für Nicht-Amerikaner) das ultra-pathetisch-patriotische
Ende. Ähnlich wie schon in dem unsäglichen "Rules Sekunden
der Entscheidung" läßt uns die Liebe der Amis zu einem gefärbten
Stück Stoff nur den Kopf schütteln. Wann kommt endlich einmal ein
Film, der uns diese Beziehung verständlich macht?
Das Beste an "Die letzte Festung" ist einmal mehr der Bösewicht:
James Gandolfini liefert eine grandiose Darstellung als skrupelloser Gefängnisleiter.
Der ganze Haufen an Gefängnisinsassen besteht im Gegensatz dazu leider
aus kaum viel mehr als Stereotypen, die jedoch von fähigen Darstellern
ausgefüllt werden. Kamera und Soundtrack des Films sind durchschnittlich,
vor allem in den Actionszenen läuft aber alles recht gut zusammen und das
Timing stimmt.
"Die letzte Festung" ist über weite Strecken einfach nur unglaubwürdig,
formal gesehen kaum mehr als guter Durchschnitt und verärgert den Nicht-Amerikaner
mit einem vollkommen überzogen-patriotischen Finale. Die rasant inszenierten
und dadurch fast schon mitreißenden Actionszenen sowie die glänzende
Leistung James Gandolfinis heben den Film jedoch wieder auf ein annehmbares
Niveau.
Spaß | Spannung | Action | Erotik | Niveau | Wertung |
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