Moovienet FilmdatenbankThe Man Who Wasn't There (2001)

Szenenfoto INHALT Als ein scheinbar cleverer Geschäftsmann in das Leben des Friseurs Ed Crane (Billy Bob Thornton) tritt, beginnt eine aufregende Zeit für ihn. Um das Geld für den Einstieg ins Trockenreinigungsgeschäft aufzutreiben, erpreßt er den örtlichen Besitzer eines Kaufhauses Big Dave Brewster (James Gandolfini), da er von dessen Verhältnis mit seiner Frau (Frances McDormand) weiß.
KRITIK/INFO Die Gebrüder Ethan und Joel Coen haben nach "O Brother, where art thou?" (2000) einmal mehr einen außergewöhnlichen Film abgeliefert, der sich nahezu perfekt in ihr Gesamtwerk eingliedert. Vor allem die Besetzung ist ihnen diesmal besonders gelungen: Altbewährte Coen-Veteranen wie Frances McDormand aus "Fargo" oder Michael Badalucco aus "O Brother, where art thou?" sind mit von der Partie, und mit Billy Bob Thornton, James Gandolfini und vielen anderen sind ihnen echte Coups gelungen. Allesamt bringen darstellerische Leistungen, die weit über dem Durchschnitt liegen – bis in die kleinste Nebenrolle. Der Film läßt ihnen allerdings auch viel Raum für ihr Können, erzählt er seine Geschichte doch sehr, sehr langsam, aber stets mit dem richtigen Timing, das die wirklich überraschenden Wendungen effektiv in Szene setzt. Die Erzählweise erinnert dabei sehr an den Film Noir, an den sich die Coens schon in "Blood Simple" (1984) anlehnten. Ed Crane teilt sich dem Zuschauer ausführlich aus dem Off mit und auch die Handlung ist verwickelt wie in einem Film dieses Genres, aber noch sehr gut nachvollziehbar. Auch die Filmmusik ist dem Film Noir verpflichtet, besteht sie doch ausschließlich aus Klavierpartituren, die dem Geschehen sehr viel Atmosphäre verleihen.
Die Kamera begleitet den Protagonisten auf Schritt und Tritt und zeigt oft nur in langen Einstellungen seine Null-Mimik. Hin und wieder sind diese Einstellungen in der Tat zu lang geraten, aber das Drehbuch schafft es immer genau im richtigen Moment, wieder eine unerwartet Pointe anzubringen, um das Interesse des Zuschauers wach zu halten.
Sämtliche Nebenfiguren werden stets kurz, aber präzise charakterisiert, meist durch Eds Off-Kommentare. Die größe Aufmerksamkeit gilt jedoch selbstverständlich der tragischen Figur des ewig zweiten Friseurs, der scheinbar einem Happy End (als erster Friseur!) zustrebt, jedoch am Ende aus seiner Unauffälligkeit kein Kapital schlagen kann. Seine stoische Ruhe wird nur dann und wann unterbrochen, wenn er zu neuen Ufern aufbricht, ein Risiko eingeht, dann wird er ein fahriger, nervöser Typ, der zuviel redet – obwohl er sonst kein Mann der großen Worte ist.
Auch der neueste Streich der Coen-Brothers überzeugt voll und ganz. Der komplett in schwarz-weiß gehaltene Film lebt vor allem von seinem ausgeklügelten Drehbuch und der grandiosen Besetzung. Die sehr langsame Erzählweise resultiert leider in der ein oder anderen Länge, die aber meist direkt wieder von der nächsten Pointe absorbiert wird.

Spaß Spannung Action Erotik Niveau Wertung
   

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