Lammbock
(2001)
INHALT
Kai (Moritz Bleibtreu) und Stefan (Lukas Gregorowicz) betreiben einen Pizzaservice,
der einen etwas unkonventionellen Belag im Programm hat: Auf der Pizza "Gourmet"
verstecken sich unter einer Scheibe Salami diverse Cannabisprodukte. Die beiden
haben sogar ihre eigene Plantage, doch es bahnt sich Ärger an: Blattläuse
haben das edle Gras befallen. Auf der Suche nach Hilfe geraten die beiden ausgerechnet
an einen Drogenfahnder.
KRITIK/INFO
Regisseur Christian Zübert
macht mit "Lammbock" den Versuch, einen deutschen "Slacker-Film"
zu drehen. Slacker-Filme wie "Clerks" von Kevin Smith kamen anfang
der 90er im US-Independent-Kino auf und zeichneten sich durch eine beinahe vollständige
Handlungslosigkeit aus, dafür wird viel geredet, über alles mögliche,
bloß nichts wirklich Wichtiges. Während ein Lieblingsthema von Dante
und Randal in "Clerks" beispielsweise die Angestellten auf dem Todesstern
waren, die unschuldig von den Rebellen getötet wurden, reden Kai und Stefan
in "Lammbock" bevorzugt über Silikonimplantate in "Baywatch".
Daß das nicht ganz so gut funktionieren kann wie bei Kevin Smith, ist
klar. Aber völlig mißlungen ist es auch nicht. Natürlich wurden
Zugeständnisse gemacht, zum Beispiel wurden eine rudimentäre Handlung
und einige ziemlich geschmacklose Aktionen seitens der Protagonisten integriert.
Hat man sich erstmal in den Rhythmus des Films eingefunden, kann man das nächste
Fettnäpfchen, das die beiden erwartet, schon fast voraussehen. Ein wenig
befremdlich wirkt das Ende, das sich nicht zwischen moralischer Leuterung und
"Legalize it"-Plädoyer entscheiden kann. In einem Film, der den
Haschkonsum derart in den Mittelpunkt rückt, wäre eine klare Stellungnahme
schon wünschenswert gewesen.
Filmisch kommt "Lammbock" leider nicht so gut weg, die Kamera liefert
recht trostlose Bilder und kommt kaum über Fernsehfilmniveau hinaus. Dafür
überzeugen die Darsteller größtenteils, auch wenn Lukas Gregorowicz
ein klein wenig im Schatten Moritz Bleibtreus steht, der einfach genau das richtige
Wesen für diesen Film hat und in den bekifften Dialogen einfach besser
wegkommt.
"Lammbock" ist ein im Großen und Ganzen unterhaltsamer Film,
der trotz seiner Dialoglastigkeit kaum Leerlauf hat. Dafür sorgen ein gut
aufgelegter Moritz Bleibtreu und die an die Slackerfilme des US-Kinos angelehnten,
mit anarchischem Humor gewürzten Gespräche über Belanglosigkeiten.
Spaß | Spannung | Action | Erotik | Niveau | Wertung |
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