Moovienet FilmdatenbankThe Gift – Die dunkle Gabe (2000)

Filmplakat INHALT Annie Wilson (Cate Blanchett) hat von Natur aus eine Gabe, mit der sie einerseits ihren Lebensunterhalt bestreitet, die ihr jedoch auch viel Ärger einbringt. Sie ist hellseherisch veranlagt, was in ihrer Familie liegt. Oft wird sie als Hexe bezeichnet, und vor allem Donnie Barksdale (Keanu Reeves), der brutale Mann von Annies Freundin Valerie (Hilary Swank), macht ihr zu schaffen, da er sie terrorisiert und auch nicht davor zurückschreckt, ihre drei Söhne zu bedrohen. Diese muß sie seit dem Tod ihres Mannes alleine großziehen. Als Jessica King (Katie Holmes), die hübsche und gutsituierte Verlobte des örtlichen Schuldirektors Wayne Collins (Greg Kinnear) spurlos verschwindet, ist ihre Gabe gefragt.
KRITIK/INFO Regisseur Sam Raimi ist vielen bekannt als Regisseur der Splatter-Reihe "Evil Dead", in Deutschland unter dem Titel "Tanz der Teufel" berühmt-berüchtigt. Doch wie auch zum Beispiel Peter Jackson ("Braindead"), schaffte er den Sprung zu ernsthafteren und mitunter auch weniger brutalen Stoffen. "The Gift" ist nicht unbedingt als harmlos zu bezeichnen. Zwar ist es in erster Linie ein Schauspielerfilm mit einer bis in die kleinste Nebenrolle sehr hochwertigen Besetzung, doch schafft es Raimi auch hin und wieder, den Zuschauer in Angst und Schrecken zu versetzen – und das mit sehr sparsamen Mitteln. Immer wieder traktiert er den Zuschauer mit den düsteren Visionen Annies und einigen sehr gewalttätigen Szenen, doch er läßt immer sofort die Entspannung in warmen Bildern und ausgiebigen Dialogen folgen. Ohnehin kann man die Bildkomposition nur als gelungen bezeichnen, genauso wie den sehr stimmungsvollen Score von Christopher Young, der nicht nur den ländlichen Flair des Südstaatenkaffs, sondern auch den Schrecken, der dort beheimatet ist, optimal widerspiegelt.
Die Schauspieler sind wie gesagt allesamt aus der ersten Riege Hollywoods, und spielen teilweise auch ein wenig gegen ihr Image an. Keanu Reeves mimt hier wie schon in "The Watcher" den Bösewicht, Katie Holmes spielt – äußerst untypisch für sie – das Flittchen, und wirkt dabei auch noch sehr erwachsen. Das kann auch daran liegen, daß sie für diesen Film erstmals fast alle Hüllen fallenließ :-) Den besten Auftritt hat jedoch Giovanni Ribisi, der einen durchgeknallten Automechaniker spielt, der zum Retter in der Not wird. Wenn er sich in einer Szene mit Keanu Reeves anlegt, hat er sich den Szenenapplaus eindeutig verdient.
Das Drehbuch zu "The Gift" stammt unter anderem von Billy Bob Thornton (ja, genau, Angelina Jolies Mann), doch hier liegt ein wenig das Problem des Films. Zwar sind die Figuren gut entwickelt und die Dialoge gelungen, doch wird mancher Handlungsstrang nicht konsequent genug verfolgt und verläuft sich mitunter im Sande. So tauchen manche Figuren ab einem bestimmten Punkt des Films gar nicht mehr auf, obwohl den Zuschauer vielleicht doch interessieren würde, was mit ihnen geschieht. Auch eine überraschende Wendung am Ende des Films wird ganz unspektakulär rübergebracht, hier wäre etwas mehr Fingerspitzengefühl vonnöten gewesen, um Vorhersehbarkeit zu verhindern.
"The Gift" ist eine spannende und gruselige Achterbahnfahrt, die den Zuschauer jedoch immer wieder ausgiebig verschnaufen läßt und an diesen Stellen von der hervorragenden Besetzung getragen wird. Einige Schwächen im Drehbuch und verspieltes Potential im Finale trüben den sehr guten Gesamteindruck. Für Freunde des gepflegten Grusels absolut zu empfehlen, für alle anderen einen Blick wert.

Spaß Spannung Action Erotik Niveau Wertung
 

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Cate Blanchett und Hilary SwankCate BlanchettKeanu ReevesGiovanni RibisiSzenenfotoKatie HolmesGreg Kinnear und Katie HolmesRegisseur Sam Raimi

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