Duets
– Traumpaare (2000)
INHALT
Der in die Jahre gekommene Ricky (Huey Lewis) bestreitet seinen Unterhalt mit
Auftritten in Karaoke-Bars und hat urplötzlich seine Tochter Liv (Gwyneth
Paltrow) am Hals. Zur gleichen Zeit findet der Geschäftsmann Todd (Paul
Giamatti) zufällig den Weg in eine solche Bar und läßt sich
zu einem Auftritt überreden. Suzie (Maria Bello) begegnet auf dem Weg an
die Westküste dem Taxifahrer Billy (Scott Speedman), auch sie hält
sich mit Preisgeldern aus Karaoke-Wettbewerben über Wasser.KRITIK/INFO Es sollte eigentlich ein richtiges Familienprojekt sein. Vater Bruce führt Regie, Töchterchen Gwyneth und ihr Freund Brad Pitt spielen mit. Naja, mit Brad war dann leider Schluß, aber das Projekt wurde trotzdem verwirklicht. Bruce Paltrows Regiedebüt benutzt die Karaoke-Szene in den USA als Verknüpfung dreier zunächst völlig unabhängiger Handlungsstränge. "Duets" ist ein Ensemblefilm, das erkennt man nicht nur daran, daß die Namen der Schauspieler "in alphabetical order" im Vorspann erscheinen, sondern auch daran, daß es hier im Prinzip sechs Hauptrollen gibt, zu je zwei Figuren pro Geschichte zusammengefaßt. Die Besetzung ist hier also besonders wichtig, und sie kann als ausgewogen und gelungen bezeichnet werden. Weshalb Maria Bello in "Duets" zum wiederholten Male ein extrem federleichtes Mädchen spielen muß (wie schon in "Payback" oder "Permanent Midnight"), wird mir ein Rätsel bleiben. Die Dame sieht doch eigentlich recht seriös aus und schaffte ihren Durchbruch als Kinderärztin in "Emergency Room". Hier scheint jemand an einem Imagewechsel zu arbeiten…
Formal gesehen überzeugt "Duets" nicht auf ganzer Linie. Zwar sind die Karaoke-Szene immer mitreißend und schwungvoll inszeniert, aber ansonsten fällt hin und wieder mangelnde Sorgfalt ins Auge. Auch die Charakterzeichnung ist nicht in jedem Fall realistisch. Kaum jemand wird das Verhalten von Todd und Reggie (Andre Braugher) während und nach ihrem Überfall auf eine Tankstelle nachvollziehen können. Das anrührende Finale stimmt wieder etwas versöhnlicher, trotzdem hinterläßt der Film einen zwiespältigen Eindruck.
