Erin
Brockovich (1999)
INHALT
Drei Kinder, zwei Scheidungen, keinen Job. Die Sozialprognose für Erin
Brockovich (Julia Roberts) sieht nicht gerade rosig aus. Nach einem Autounfall
verliert sie zudem den Prozeß gegen den Fahrer des anderen beteiligten
Wagens. Von ihrem Anwalt fordert sie nun als Wiedergutmachung eine Stelle in
der Kanzlei. Dabei findet sie eine Akte über einen scheinbar belanglosen
Immobilienfall, indem jedoch wesentlich mehr steckt. Zahlreiche Anwohner einer
kleinen Wüstenstadt sind krank geworden, weil die ortsansässige Fabrik
eines Großkonzerns das Grundwasser verseucht.
KRITIK/INFO
Mit "Erin Brockovich"
hat Steven Soderbergh einen für sein Gesamtwerk eher untypischen Stoff
verfilmt. Eine geradlinige, wahre Geschichte, wie wir sie aus zahlreichen anderen
Hollywood-Filmen kennen. Doch Soderbergh schafft es auch hier, aus dem Stoff
etwas Besonderes zu machen. Trotz einem Budget von über 50 Millionen Dollar
sieht der Film aus wie eine nette kleine Independent-Produktion, nur eben mit
Julia Roberts in der Hauptrolle. Diese macht ihre Sache auch wirklich gut, ebenso
wie die übrige Darstellerriege.
Über zwei Stunden wird es bei "Erin Brockovich" niemals langweilig,
dafür sorgt eine ausgewogene Balance zwischen den Abschnitten, in denen
es um den brisaten Fall geht, und Erins Privatleben. Dabei wird in keinem der
beiden Fälle überdramatisiert und wir bleiben von den üblichen
Tränendrückereffekten in Form von pathetischer Filmmusik und klischeebeladenen
Dialogen verschont, wie wir sie aus wahren Geschichten wie "Gegen jede
Regel" nur zu gut kennen. Und somit ist "Erin Brockovich" ein
äußerst kurzweiliger, sympathischer und formal einwandfreier Film
geworden, der für seine Spielzeit perfekt unterhält, darüberhinaus
bietet er freilich nicht allzu viel, aber immerhin.
Spaß | Spannung | Action | Erotik | Niveau | Wertung |
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