Das
Geisterschloß (1999)
INHALT
Dr. David Marrow (Liam Neeson) lockt vier ausgewählte Personen unter dem
Vorwand, eine Studie über Schlaflosigkeit durchzuführen, auf das alte
"Hill House" in Neuengland. Doch in Wirklichkeit möchte er nach
den Ursprüngen der menschlichen Angst forschen und versucht, seine Versuchskaninchen
mit alten Spukgeschichten einzustimmen. Nach einem Unfall verlassen seine Assistentin
und einer der "Gäste" den Schauplatz der Studien. Bald darauf
beginnt das Haus ein Eigenleben zu entwickeln und die schüchterne Nell
(Lily Taylor) glaubt sogar, es möchte ihr etwas mitteilen.
KRITIK/INFO
Hier haben wir es: Das Paradebeispiel
für einen Film, dem die Handlung nur als Vorwand für eine Effekt-
und Ausstattungsorgie dient. Daß solche Produktionen meist scheitern,
liegt einfach daran, daß sich keiner um inhaltliche Gesichtspunkte kümmert.
Die Charaktere in "Das Geisterschloß" werden mit Ausnahme
der von Lily Taylor gespielten Nell nur schablonenhaft und psychologisch
vollkommen unglaubwürdig gezeichnet. Die gleiche positive Ausnahme bildet
Lily Taylor bei den Leistungen der Darsteller, die ansonsten eher lustlos wirken.
Das Drehbuch legt ihnen auch wirklich nicht gerade hochgeistige Worte in den
Mund, sondern läßt sie viel mehr schreiend und kreischend durch die
beeindruckenden Sets rennen. Die Bauten, die Produktionsdesigner Eugenio Zanetti
für den Film schuf, machen tatsächlich einiges her. Schade, daß
man fast alles schon in der ersten viertel Stunde vorgeführt bekommt. Auch
die Spezialeffekte können sich sehen lassen, und vor allem der Sound sorgt
tief dröhnend für die Gänsehaut, die durch das Geschehen auf
der Leinwand kaum erzeugt werden kann. Die üblichen Schockeffekte sind
nämlich nicht besonders effektiv umgesetzt worden, sodaß schnell
Langeweile aufkommt, die durch die großteils lustlos agierenden Darsteller
kaum kompensiert werden kann.
Regisseur
Jan De Bont hat seinen Film einfach zu sehr mit Effekten überladen. Der
Grusel des Originals ,"Bis das Blut gefriert" (1963), wurde noch mit
dem erzeugt, was man nicht sehen konnte De Bont und seine Spezialeffekt-Crew
zeigen einfach alles und lassen ihren Film so ins Lächerliche abrutschen.
Spaß | Spannung | Action | Erotik | Niveau | Wertung |
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