Drei
Engel für Charlie (2000)
INHALT
Die drei von einem anonymen Millionär namens Charlie bezahlten und befehligten
Engel Natalie (Cameron Diaz), Dylan (Drew Barrymore) und Alex (Lucy Liu) sollen
einen Softwareentwickler befreien, der ein besonders leistungsfähiges Spracherkennungssystem
programmiert hat, mit dem man jeden Menschen auf der Welt per Sattelit anhand
seines Sprachmusters ausfindig machen kann. Die Befreiung gelingt und die drei
Engel kommen gemeinsam mit ihrem Partner Bosley (Bill Murray) auch den Entführern
auf die Spur.KRITIK/INFO In einem kurzen Gastauftritt bemerkt LL Cool J gleich zu Anfang des Films, wie öde doch Verfilmungen von alten Fernsehserien sind. Doch die "3 Engel für Charlie" machen hier eine wohltuende Ausnahme. Zur Einführung ins Geschehen sprüht das Drehbuch nämlich geradezu vor Selbstironie, verarbeitet es doch zumindest ansatzweise die Biografien der Hauptdarstellerinnen und stellt die drei Engel des neuen Jahrtausends als clever und mutig, jedoch auch stets mit dem Handy telefonierend und um den Sitz der Frisur bemüht, vor. Danach geht es etwas ernsthafter zu, um das Vorbild dann doch nicht ins Lächerliche zu ziehen. Bei der ersten Nahkampfszene mögen die Tricks etwas an "Matrix" erinnern, es handelt sich jedoch nicht um eine bloße Kopie, sondern um eine atemberaubende Inszenierung, unterlegt mit einem Soundtrack der Spitzenklasse, der Elemente der Filmmusik mit den verwendeten bekannten Songs unter anderem von Prodigy verschmelzen läßt. So tragen diese auch ihren Teil zur Spannungserzeugung bei und haben nicht die undankbare Aufgabe, den Zuschauer über eine Länge hinwegzutrösten.
Im Laufe des Films gibt es zwar einige Szenen, bei denen die ständig wechselnden Outfits der drei Engel ein wenig für Laufstegatmosphäre sorgen, ansonsten handelt es sich aber um eine sehr gut gelungene Actionkomödie. Da wird hin und wieder aus James-Bond-Filmen zitiert und die sympathischen Hauptdarsteller bleiben sogar nicht vollkommen konturlos, sondern dürfen auch mal ihre verletzliche Seite zeigen. Da stört es kaum, daß manche Szenen – zum Beispiel das Sumo-Duell zwischen Bosley und dem vermeintlichen Bösewicht Roger Corwin (Tim Curry) – im Kontext wenig Sinn ergeben – was zählt, ist schließlich der Spaß. "Drei Engel für Charlie" ist ein von vorne bis hinten extrem kurzweiliger und witziger Streifen, technisch wie darstellerisch einwandfrei und somit wärmstens zu empfehlen.
