Hollow
Man (2000)
INHALT
Der ehrgeizige und geniale Wissenschaftler Sebastian Caine (Kevin Bacon) arbeitet
gemeinsam mit seinem Team an einem Serum, das durch sogenannte "Phasenverschiebung"
Lebewesen unsichtbar machen kann. Im Tierversuch hat sich das Wundermittel und
auch das Anti-Serum, das den ursprünglichen Zustand wiederherstellt, bereits
bewährt. Doch als Caine das Mittel an sich selbst testen will, funktioniert
das Experiment zwar zunächst, allerdings versagt das Anti-Serum und bald kommt
er mit seinem Dasein als Unsichtbarer nicht mehr ganz klar...
KRITIK/INFO
Also ich würde sagen, Paul Verhoeven findet langsam aber sicher wieder zu alter
Form zurück. Nach dem Debakel mit "Showgirls" und dem häufig mißverstandenen
"Starship Troopers" liefert er mit "Hollow Man" astreines Effekt- und Spannungskino.
Der Film überzeugt einfach auf ganzer Linie: Die Darsteller sind für einen Horrorthriller
überdurchschnittlich überzeugend und optisch werden hervorragende Kameraarbeit
sowie wirklich sehenswerte Spezialeffekte geboten, die vor allem weit über Verhoevens
übliche Beinahe-Splatterorgien hinausgehen. Dazu kommt noch ein zwar nicht besonders
einfallsreicher, aber durchweg stimmungsvoller und homogener Score von Jerry
Goldsmith.
Bei all den Effekten geht bei "Hollow Man" aber eine gewisse psychologische
Dimension nicht komplett verloren. Im Prinzip beschäftigt sich das Skript mit
der Ethik der Wissenschaft - wie weit kann und soll man bei Experimenten am
Menschen gehen? - aber vor allem geht es um das Verhalten eines Menschen, dessen
menschliche Hülle nicht mehr vorhanden ist. Natürlich zeigt der Film hier die
düsterste Variante auf: Er dreht durch und mordet jeden, der ihm in die Quere
kommt. Kevin Bacon liefert, bevor er zum wandelnden Special Effect mutiert,
eine überzeugende Darstellung des Wissenschaftlers, der sich selbst für Gott
hält. Er und sein Team mögen ihre Späße über diesen Umstand machen, doch verrät
seine Ernsthaftigkeit in solchen Situationen schon die wahre Einstellung, die
dahinter steckt.
Logische Lücken entstehen in der Geschichte eigentlich nur beim leicht übertriebenen
und streng den Regeln des Genres folgenden Finale, die technischen Gerätschaften
dienen jedoch wohl mehr der Stilisierung als der authentischen Abbildung einer
echten Forschungseinrichtung. Verhoeven schafft es jedoch, Atmosphäre zu erzeugen
und den Film ohne bedeutende Längen spannend zu halten. Da verzeihen wir ihm
auch, daß eine Szene aus dem Trailer im Film wohl fehlt: Nämlich die, in der
Elisabeth Shue eine Decke durch die Luft schweben läßt, die auf dem Kopf des
Unsichtbaren zum Liegen kommt. Wohin diese verschwunden ist, wird wohl ein Rätsel
bleiben. Phasenverschiebung?
Spaß | Spannung | Action | Erotik | Niveau | Wertung |
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