Es
begann im September (2000)
INHALT
Tja, was begann denn im September? Es begann die Romanze zwischen dem Restaurantbesitzer
und in die Jahre gekommenen Playboys Will (Richard Gere) und der 22 Jahre jungen
Charlotte (Winona Ryder). Als die Beziehung der beiden an den gewissen Punkt
kommt, an dem Will jeder Frau sagt, daß er nicht mehr Beziehung aufbauen will
als bereits vorhanden ist und am liebsten eigentlich ganz Schluß machen würde,
eröffnet ihm Charlotte, daß sie schwer herzkrank ist und nicht mehr lange zu
leben hat. Da entdeckt Will seine sensible Seite und gibt sich und Charlotte
eine Chance.
KRITIK/INFO
Das Hollywoodstudio MGM setzt dieses Jahr anscheinend voll auf Liebestragikomödien,
bei denen der weibliche Part gesundheitliche Probleme mit dem Herzen hat. Doch
was Regisseurin Bonnie Hunt in "Zurück zu Dir" noch als charmante und witzige
Komödie inszenierte und so zu den bisher positivsten Überraschungen des Kinojahres
2000 werden ließ, gerät bei Joan Chen zu einer wahren Tortur. Der Film ist vor
allem eines: lang. Daß ich bereits nach 45 Minuten das erste Mal auf die Uhr
geschaut habe ist mir zuletzt bei "Batman und Robin" passiert. Das Drehbuch
versucht den Leerlauf an vielen Stellen mit lyrischen Zitaten zu überbrücken,
doch wirken diese Versuche mitunter sehr bemüht in diesem Liebesreigen der Langeweile.
In einer Szene charakterisiert Richard Gere alias Will Liebesbeziehungen als
vorhersehbar und wenig romantisch mit stereotypen Figuren - all das trifft auch
auf diesen Film zu. Bis auf ein oder höchstens zwei Gags funktionieren selbige
nie, da sie eben zu vorhersehbar sind, der ganze Film versucht dauernd auf die
Tränendrüse zu drücken, kann aber keinerlei Emotionen transportieren, da die
Darsteller sich keinerlei Mühe geben, ihre Figuren sympathisch und damit identifikationswürdig
erscheinen zu lassen. Richard Gere liefert eine solide und zurückhaltende Performance,
während Winona Ryder sich anstellt, als wäre es ihr Spielfilmdebüt und einfach
nur nervt. Die Dialoge wirken allesamt ziemlich sinnentleert und klischeebeladen,
was die Frustration im Kinosessel beinahe unerträglich macht.
Diesen Film kann man wirklich niemandem empfehlen, selbst wenn jemand eine ausgeprägte
romantische Ader hat, kann er das alles eigentlich nur lächerlich finden. Und
es gibt wirklich keinen positiven Punkt, bei dem der Film noch irgendwas rausreißen
könnte. Die Kameraarbeit ist durchschnittlich, Gabriel Yared hat schon bessere
Scores komponiert (wesentlich bessere) und die ernsthafte Grundthematik bleibt
weit weit weit im Hintergrund. Einfach nur grausam.
Spaß | Spannung | Action | Erotik | Niveau | Wertung |
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