X-Men (2000)
INHALT
"In gar nicht allzu ferner Zukunft" geraten zwei Fraktionen von Mutanten, Menschen
mit verschiedenen außergewöhnlichen Fähigkeiten, aneinander. Die einen sehen die
Menschheit, von der sie diskriminiert und ausgesondert werden, als Bedrohung und
sehen einen baldigen Krieg voraus - die anderen respektieren sie und wollen friedlich
mit ihnen zusammenleben.
KRITIK/INFO Mit 54 Millionen US-$ Einspielergebnis
am ersten Wochenende legte "X-Men" in den USA einen fulminanten Start hin. Und
daß, obwohl keine Hollywood-Superstars in der Besetzungsliste zu finden sind und
der Regisseur, Bryan Singer, bisher lediglich mit dem hervorragenden, aber komplizierten
Film "Die üblichen Verdächtigen" aufgefallen ist. Hat ausnahmsweise doch mal die
Qualität das Publikum überzeugt? Jein. Wenn die zwei britischen Theaterschauspieler
Stewart und McKellen ihren Auftritt haben, spürt man deren Fähigkeiten und auch
das Talent des Regisseurs, sie richtig in Szene zu setzen, ganz deutlich. Doch
ansonsten bleiben die menschlichen Mutanten weitgehend blaß, obwohl "X-Men" sich
sogar mit den Gründen und Folgen ihrer Andersartigkeit auseinandersetzt und dabei
einen lustigen Bogen durch die Weltgeschichte spannt, in der das Dritte Reich
natürlich nicht fehlen darf. Gelungen ist meiner Meinung nach die Figur des aufstrebenden
Senators, der für eine Registrierung der Mutanten eintritt. Auch er ist nur ein
oberflächlicher Charakter, aber er verleiht dem Film zumindest etwas mehr Dimension
als der eigentliche Kampf zwischen den Mutanten-Gruppen hergibt. In den Kampfszenen
sehen wir eine Menge beeindruckender Spezialeffekte, die jedoch nichts wirklich
Neues für's Auge bieten.
Alles in allem ist "X-Men" ein sehr kurzweiliger und optisch gelungener Film,
dessen Versuch, mehr als ein Fantasy- und Actionspektakel zu sein, nicht vollständig
gelingt. Trotzdem ist er lange nicht so geistlos wie seine Big-Budget-Konkurrenz
aus Hollywood diesen Sommer.