Moovienet FilmdatenbankLeben und Lieben in L.A.
Playing by Heart (1998)

Einkaufen bei amazon.de
CD
DVD
Buch

SzenenfotoINHALT Elf Menschen, die allesamt in Los Angeles leben, gehen verschiedenen Beschäftigungen nach: Paul (Sean Connery) produziert die TV-Kochshow seiner Frau Hannah (Gena Rowlands), mit der er Streit wegen einer 25 Jahre zurückliegenden Affäre bekommt. Mark (Jay Mohr) liegt im Sterben - er hat AIDS. Seine Mutter Mildred (Ellen Burstyn) kommt an sein Krankenbett und redet das erste Mal offen über ihr Leben. Die von der Männerwelt frustrierte Theaterregisseurin Meredith (Gillian Anderson) lernt den Architekten Trent (Jon Stewart) kennen, blockt seine Annäherungsversuche jedoch konsequent ab. Disco-Girlie Joan (Angelina Jolie) versucht derweil das Herz des "Singles aus Prinzip" Mark (Ryan Philippe) zu erobern. Ein erwachsenes Pärchen trifft sich abends in Hotels, nur um Sex zu haben. Doch Gracie (Madeleine Stowe) will diese Beziehung gar nicht vertiefen, wie Roger (Anthony Edwards) es sich wünscht. Hugh (Dennis Quaid) quatscht Abend für Abend Menschen in Bars an, um ihnen jeweils eine andere traurige Geschichte, die sich angeblich gerade in seinem Leben abgespielt hat, zu erzählen.
KRITIK/INFO "Leben und Lieben in L.A." hatte schon einmal gleich zu Anfang einen Stein bei mir im Brett, da die Titel mit dem genialen Song "Drinking in L.A." von Bran Van 3000 unterlegt sind, der schon mal das Thema der ersten Szene vorwegnimmt. Ich habe "Magnolia" zwar leider nicht gesehen, aber das Erzählkonzept scheint recht ähnlich dem von "Leben und Lieben in L.A." zu sein. Erst ganz zum Schluß wird der Zusammenhang zwischen den zahlreichen Handlungssträngen hergestellt. Allerdings geschieht dies auf recht einfallslose Weise, was wohl einen Mangel des ansonsten doch recht innovativen Drehbuchs darstellt. Die ersten paar Szenen zu Anfang leben vor allem vom Wiedererkennungswert der erlesenen Starbesetzung. Da geht schon mal das ein oder andere "Ahh!" oder "Ohh!" durch die Menge, wenn plötzlich Angelina Jolie auftaucht, die derzeit ja in jedem zweiten Film, der in die Kinos kommt, mitspielt, oder Gillian Anderson, hier in einer ihrer wenigen Spielfilmrollen. Das Tolle an der Sache ist, daß sich all diese Darsteller tatäschlich große Mühe geben und mit viel Einsatz weiterhelfen, den Charakteren etwas mehr Dimension zu geben, da dies dem Drehbuch bei der Vielzahl der Figuren nicht immer vollständig gelingt. Ein großes Problem des Films ist wohl oder übel seine Dialoglastigkeit. Man kann - ohne großartig zu übertreiben - sagen, daß in dem ganzen Film eigentlich kaum etwas passiert, sondern einfach nur geredet wird. Ob man den Film trotzdem mag, ist Einstellungssache. Wenn man sich nämlich richtig auf den Streifen einstellt, kann er prächtig unterhalten, da in den meisten Szenen viel Unterhaltungswert steckt, obwohl der Film in keinem Moment zu einer Komödie oder einem Melodram wird. Vielmehr behält er im Verhältnis zu seinen Figuren immer eine gewisse Lockerheit und gleichzeitige Ernsthaftigkeit bei, die die verschiedenen Sujets wohl auch vorschreiben.
Letzendlich ist "Leben und Lieben in L.A." vor allem für Fans der Darsteller eine Empfehlung wert, aber auch für alle anderen, die im Kino gerne mal wieder einfach entspannen und sich einen ruhigen, aber wirkungsvollen Film ansehen möchten, der vollkommen ohne Gewalt oder andere stilisierte Mittel zur Aufmerksamkeitserregung auskommt.

Zur Moovienet Startseite