Gladiator (2000)
INHALT
Der römische Tribun Maximus (Russell Crowe) erringt für sein Reich den
endgültigen Sieg über die Germanen. Der alternde Imperator Marcus Aurelius
(Richard Harris) will ihn daraufhin anstatt seines Sohnes Commodus (Joaquin Phoenix),
den er für nicht rechtschaffend hält, zum Thronfolger ernennen. Commodus
tötet, als er dies erfährt, seinen Vater und befiehlt, daß auch
Maximus getötet wird. Dieser entkommt mit knapper Not, findet jedoch bei
seiner Heimkehr Frau und Sohn hingerichtet vor. Maximus gerät daraufhin in
die Fänge von Sklavenhändlern und wird an eine Gladiatorenschule verkauft.
In seinen ersten Kämpfen brilliert er derart, daß er bald auch im Colosseum
in Rom antritt. Als sich seine kämpferischen Erfolge auch dort fortsetzen,
wird Commodus zwangsläufig auf ihn aufmerksam.
KRITIK/INFO Ridley Scott schuf mit "Gladiator"
einen Film ganz im Stil von "Ben Hur" oder vielleicht auch "Braveheart".
Eine altmodische, nicht distanzierte Erzählweise, die die sauber über
die Länge des Films verteilten, beeindruckend inszenierten, Kampfszenen nicht
aus der logischen Handlung ausschließt, sondern einfügt, sieht man
bei heutigen Filmproduktionen, die sich mit historischen Themen befassen, nur
noch selten. Den einzigen Bruch erlaubt sich Scott, es sei ihm gestattet, bei
den Traumsequenzen, die die Hoffnungen des Protagonisten visualisieren und mit
denen er seinen Film beginnen und auch wieder enden läßt.
Positiv fallen desweiteren die abwechslungsreiche und sich nicht ständig
reproduzierende Kameraarbeit von John Mathieson, der gelungene Soundtrack (maßgeblich
von Hans Zimmer) und das tolle Schauspielerensemble auf. Vor allem die konfliktbeladene
Beziehung zwischen Maximus und Commodus wird von den Hauptdarstellern Russell
Crowe ("The Insider") und Joaquin Phoenix ("8MM") anschaulich
präsentiert, wobei die beiden nie in ein stereotypes Gut-und-Böse-Schema
gesteckt werden, sondern auch mit der unsympathischen Figur Commodus differenziert
umgegangen wird, was die Distanz des Zuschauers zum Geschehen auf ein Minimum
verringert.
Insgesamt ist "Gladiator" ein äußerst unterhaltsamer und
beinahe Längen-freier, jedoch stellenweise recht martialischer, Film, der
den unvermeidlichen Pathos einer Hollywood-Produktion auf das antike Rom projiziert
und dabei komischerweise nicht lächerlich wirkt, sondern zu überzeugen
weiß. Dazu kommt die Authenzität der prachtvollen Kulisse Armbanduhren
konnte ich zumindest keine entdecken.