Die Stadt der verlorenen Kinder (1995)
INHALT
Krank (Daniel Emilfork), ein depressiver Widerling, lebt auf einer Bohrinsel mit
seinen künstlich geschaffenen Verwandten. Er altert rasend schnell und um
diesen Prozeß zu stoppen, saugt er Kindern, die er zuvor von seinen Zyklopen
entführen läßt, ihre Träume aus. Ein kleines Mädchen
(Judith Vittet) und ein Muskelmann (Ron Perlman), dessen kleiner Bruder Krank
in die Hände fiel, nehmen es mit dem bizarren Kinderentführer auf.
KRITIK/INFO Das Projekt der französischen Regisseure
Marc Caro und Jean-Pierre Jeunet ("Delicatessen") macht keinen Hehl
daraus, daß die Handlung lediglich eine umrahmende Funktion für die
kuriosen visuellen Einfälle und die grandiose Umsetzung derselben ist. Entsprechend
wirr und lückenhaft ist das Drehbuch, die Bilder, die der Zuschauer zu sehen
bekommt, sind jedoch hervorragend. Groteske und gar grausige Szenen wechseln sich
mit einfühlsamen Momenten ab, doch immer wird eine einzigartige Stimmung
erzeugt, vor allem wenn die Handlung in der düsteren, visionären Stadt
stattfindet. Hätte man das Szenario noch in eine stimmigere Story gehüllt,
hätte "Die Stadt der verlorenen Kinder" ein wirklich toller Film
werden können. So ist er ein visuell überzeugendes, aber mit Längen
versehenes Schauermärchen.