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Auf der anderen Seite (2007)

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SzenenfotoINHALT Nejat (Baki Davrak) ist nicht unbedingt glücklich darüber, daß sich sein Vater eine Prostituierte Yeter (Nursel Köse) ins Haus holt, die ihm auf seine alten Tage Gesellschaft leisten soll. Doch als ein Streit zwischen den beiden für Yeter tödlich und für den Vater in Abschiebehaft endet, gerät Nejats Leben aus den Fugen. Er geht nach Istanbul um sich auf die Suche nach Yeters Tochter Ayten (Nurgül Yesilçay) zu machen – freilich ohne zu ahnen, dass sich ihre Wege längst gekreuzt haben.
KRITIK/INFO Im kleinen Rahmen liefert Regisseur Fatih Akin hier sein persönliches "Magnolia" ab. Zwei Episoden, beide mit tragischem Ausgang, sind wie durch Zufall aufs Engste miteinander verknüpft. Gefahr, den Überblick zu verlieren, läuft der Zuschauer hier nicht. Akin erzählt zwei Geschichten mit unterschiedlichen Themen und packt sie in einen Film: Einmal geht es um Befindlichkeiten von Immigranten, die zwar längst in der neuen Kultur angekommen sind, jedoch von ihren archaischen Traditionen oder schlichtweg von Heimweh eingeholt werden. Hinzu kommt eine zarte gleichgeschlechtliche Romanze, die aufgrund der Naivität der Verliebten tragisch enden muss. Jede der sechs Hauptfiguren hat einen unverwechselbaren Charakter, der jedoch im Laufe des Films einer Wandlung unterzogen wird. Der ruhende Pol der Geschichte ist der türkischstämmige Germanistikprofessor (sic!) Nejat, der in sein Heimatland zurückkehrt, um dort einen deutschen Buchladen zu übernehmen. Auf solch eine Konstellation muß man auch erst einmal kommen. Im Vergleich zum rauen und temperamentvollen "Gegen die Wand" gibt sich "Auf der anderen Seite" geradezu zurückhaltend. Bis auf die beiden (jeweils durch Zwischentitel vorweggenommenen) gewalttätigen Höhepunkte ist der Film sehr ruhig in seiner Erzählung und auch nicht besonders redselig.
"Auf der anderen Seite" ist der deutsche Oscar-Kandidat für 2008, wobei seine Chancen wohl nicht allzu hoch zu bewerten sind, präferiert die Academy doch Stoffe mit historischem Hintergrund oder politischem Engagement.
Ein zurückhaltend inszenierter Film um sechs sehr unterschiedliche Charaktere, die in geschickt miteinander verwobenen Episoden allesamt eine Kehrtwende in ihrem Lebensentwurf erleben.

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