Moovienet Filmdatenbank300
300 (2006)

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SzenenfotoINHALT Der Perserkönig Xerxes (Rodrígo Santoro) hat 480 v.C. beinahe die ganze bekannte Welt erobert und richtet seine kriegerischen Bemühungen nun auf Griechenland. König Leonidas von Spartha (Gerard Butler) weigert sich, sich und sein Volk kampflos in die Knechtschaft Xerxes' zu begeben. Die demokratischen Kräfte verhindern jedoch ein Ausrücken des Heeres, sodaß Leonidas mit gerade einmal 300 ausgewählten Männern in die Schlacht gegen Xerxes' Streitkräfte zieht.
KRITIK/INFO Mit "300" wird nicht etwa ein Stück antiker eurpäischer Geschichte verfilmt, sondern nach dem Erfolg von "Sin City" ein weiterer Comic Frank Millers. Technisch wurde ähnlich vorgegangen wie bei dem gewalttätigen starbesetzten Robert-Rodriguez-Film: Der Film entstand komplett im Studio vor Blue Screens, Hintergründe wurden einfach per Computer generiert und mit den gefilmten Darstellern kombiniert. Daraus ergeben sich einmal mehr sehr eindrucksvolle Bilderwelten in einer ungewohnten, aber faszinierenden Optik. In den USA verblüffte "300" durch einen nicht vorherzusehenden Erfolg an den Kinokassen. Anscheinend wurden durch die Historien-Thematik, die martialische Action und die Tatsache, daß hier eine Comicverfilmung vorliegt, gleich mehrere Zielgruppen erfolgreich mobilisiert. Was sie zu sehen bekommen sind vor allem durchtrainierte Körper, die stolzen griechischen Männern gehören, die von Politik nicht viel halten, vom Kampf jedoch umso mehr. Überhaupt ist die Aussage des Films ganz klar, was sie nicht weniger ärgerlich macht: Die Politik wird als korrupt und feige dargestellt, in den Kampf zu ziehen jedoch ist ehrenhaft und den Sympathieträgern des Films zugeschrieben. Es ist ja nur ein Film, aber in einem politischen Klima wie dem heutigen ist man als denkender Mensch doch verwundert gegenüber derartiger Arglosigkeit. Daß die Gegner der stolzen Griechen die Perser sind, die mit eher als Bestien denn als Menschen zu erkennenden Soldaten in den Kampf ziehen, darüber wollen wir lieber gar nicht nachdenken. Überhaupt: Wer nicht nachdenkt kann vielleicht einfach ein wenig in den kunstvoll komponierten Bildern schwelgen, die schönen Körper begutachten und es dabei bewenden lassen. Es gibt sogar eine Sexszene, die mich an zwei Dinge denken ließ: 1. An eine ganz ähnliche, nur etwas längere Szene in "Team America" und 2. an den Meisterregisseur Uwe Boll, der auch schon längst erkannt hat, daß zu einem wirklichen Actionhit auch eine Sexszene gehört – scheißegal, ob sie jetzt da reinpaßt oder nicht. Danke, wir warten auf die Fortsetzung… oh nein, die Sparthaner haben ja verloren und sind alle untergegangen. Wie wär's mit nem Prequel? Ach, wasauchimmer.
Wenn "300" stolze und gestählte Sparthaner in den Krieg gegen die Armee der Perser ziehen, dann wird bei der Aussage ungefähr das Fingerspitzengefühl eines Leonidas an den Tag gelegt. Die Bilder faszinieren dennoch. Aber ansonsten sorgt das Gezeigte eher für Kopfschütteln.

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