Moovienet FilmdatenbankNach der Hochzeit
Efter brylluppet (2006)

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SzenenfotoINHALT Jacob (Mads Mikkelsen) leitet ein Waisenhaus in Indien und muß nach Dänemark reisen, um sich mit dem reichen Industriellen und potentiellen Spender Jørgen (Rolf Lassgård) zu treffen. Dieser lädt ihn spontan zur Hochzeit seiner Tochter am nächsten Tag ein, wo Jacob seine alte Bekannte Helene (Sidse Babett Knudsen) wiedertrifft – mittlerweile Jørgens Frau.
KRITIK/INFO Dänemark avanciert langsam aber sicher zu meinem Lieblings-Filmland überhaupt. Jedes Jahr kommt mindestens ein absolut überragendes Meisterwerk aus dem kleinen Land im Norden, nebst zumindest noch ein oder zwei zumindest hochgradig amüsanten Filmen, von denen Deutschland vielleicht alle zwei Jahre mal einen schafft. Das Kuriose daran ist, daß der Autor (und manchmal auch Regisseur) stets derselbe ist: Anders Tomas Jensen. Letztes Jahr im Sommer startete hierzulande "Adams Äpfel", der immer noch auf vielen Spielplänen zu finden ist. Auf Festivals lief unterdessen "Clash of Egos" (aka "Der geniale Filmregisseur") über einen Kunstfilmregisseur, der sich von einem Müllmann das Drehbuch diktieren lassen muß. Und der nächste Film aus seiner Feder, "Nach der Hochzeit", inszeniert von Susanne Bier, ist gerade für den Oscar nominiert worden und hat mit den anderen beiden genannten rein gar nichts gemeinsam. Na gut, bis auf einige der Darsteller vielleicht. In Dänemark gibt's beim Casting wohl nicht so die Auswahl. Aber das macht nichts: Mads Mikkelsen kennt mittlerweile die ganze Welt als Bond-Bösewicht, Ulrich Thomsen und Nicolaj Lie Kaas sind hier ausnahmsweise leider nicht mit von der Partie, dafür Sidse Babett Knudsen, die sich in der weiblichen Hauptrolle mit Iben Hjejle und Paprika Steen abwechselt. Allesamt sind großartige Schauspieler und überzeugen in jedem Film wieder aufs Neue.
Nun mal zu "Nach der Hochzeit". Ohne zu viel vorwegnehmen zu wollen handelt es sich um einen zutiefst menschlichen, stellenweise ergreifenden Film, der den inneren Konflikt der Hauptfigur erfahrbar macht und einmal durch seine Heiterkeit, dann wieder durch seine Emotionalität das Publikum in seinen Bann zieht. Wie bei anderen Filmen aus Dänemark überrascht auch hier wieder das hohe erzählerische Tempo, das der Film trotz seines ernsten Themas und der ausführlichen Charakterisierung der Figuren über die komplette Laufzeit hält. Ein Film aus anderen europäischen Ländern mit ähnlichem Inhalt wäre vermutlich sterbenslangweilig geraten. Doch Susanne Biers Film bleibt dank des großartigen Drehbuchs immer in Schwung, die Darsteller tun ihr übriges. Und fertig ist ein weiterer bemerkenswerter Film aus Dänemark, der trotz ernsten Hintergrunds hervorragend unterhält und berührt zugleich.
Nach "Adams Äpfel" die nächste große Überraschung aus Dänemark. "Nach der Hochzeit" ist ein stellenweise heiteres, dann wieder sehr ergreifendes Drama, das den Konflikt seiner Hauptfigur glaubwürdig darstellt, nicht zuletzt dank eines Drehbuchs voller Elan und einer großartigen Besetzung.

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