Moovienet FilmdatenbankEine unbequeme Wahrheit
An inconvenient truth (2006)

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SzenenfotoINHALT Die globale Erwärmung durch den ständig steigenden CO2-Ausstoß der menschlichen Aktivitäten auf der Erde bedroht unseren Planeten. Auf einer Vortragsreise mit mehr als 1.000 Stationen versucht der US-amerikanische Ex-Vizepräsident Al Gore, Menschen in aller Welt das Thema ins Bewußtsein zu bringen.
KRITIK/INFO In den USA avancierte die Dokumentation über Al Gores Bemühungen um ein Umdenken in der Umweltpolitik zum dritterfolgreichsten Dokumentarfilm aller Zeiten. Problematisch daran wird sein, daß wohl hauptsächlich Menschen den Film sehen, die ohnehin nicht mehr überzeugt werden müssen. Auch die Besucher von Gores multimedialen Vorträgen werden zum Großteil seine Anhänger sein, oder andere umweltbewußte US-Bürger. Diejenigen, die das Problem herunterspielen oder ignorieren, haben Interessen – meist finanzieller Natur –, die ein Umschwenken in ihrer Meinung weitgehend verhindern. Dennoch beeindruckt Gores Ausdauer im Kampf um die Anerkennung der Tatsache, daß unser Planet sich verändert – und nicht zu unseren Gunsten. Seiner Werbeaussage, "By far the most terrifying film you will ever see", wird der Film jedoch in keinster Weise gerecht. Oder gibt es wirklich Nordamerikaner, die mit der Thematik noch nie konfrontiert wurden? Für den durchschnittlich umweltpolitikinteressierten Mitteleuropäer sind Gores Diagramme weder besonders angsteinflößend geschweige denn überraschend. Da braucht es schon etwas mehr, zum Beispiel einem putzigen animierten Eisbären, der ertrinken muß, da er weit und breit kein Packeis mehr vorfindet. Den Appell, selbst zur Tat zu schreiten – verbunden mit ein paar Tipps, wo man denn anfangen könnte – kann man jedoch auch in unserem Kulturkreis als angemessen betrachten.
"Eine unbequeme Wahrheit" zeigt jedoch auch ein bißchen etwas vom Menschen Al Gore abseits der Vorträge. Themen wie die Wahlniederlage gegen George W. Bush oder den schweren Unfall seines kleinen Sohns werden zumindest kurz angerissen, aber kaum vertieft. Dennoch reichen diese Informationen aus, um zu zeigen, daß Gore ein bis zur Aufopferung engagierter Mensch ist, der dieser einen Sache sein ganzes Leben zu widmen bereit ist. Viel mehr muß man über ihn gar nicht wissen, denn eigentlich geht es in dem Film ja nicht um ihn, sondern um sein Anliegen: Die globale Erwärmung.
Ein mal etwas spröder, mal unterhaltsamer Dokumentarfilm, der den Vorträgen Gores nicht besonders viel hinzuzufügen weiß. Für den durchschnittlichen Mitteleuropäer zwar nicht übermäßig furchteinflößend, dient der Film jedoch als angemessener, geradezu dringend nötiger Denk- und vor allem Handlungsanstoß.

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