Moovienet FilmdatenbankMiami Vice
Miami Vice (2006)

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SzenenfotoINHALT Die Detectives Sonny (Colin Farrell) und Rico (Jamie Foxx) geben sich im Rahmen einer Undercover-Ermittlung als Drogenschmuggler aus, da die ursprünglichen Ermittlungen des FBI an einem Leck in der eigenen Organisation gescheitert sind. Sie treffen auf den skrupellosen Drogenbaron Jesús Montoya (Luis Tosar) und seine chinesisch-stämmige Bankerin Isabella (Gong Li). Die Situation verkompliziert sich zunehmend als Sonny eine Affäre mit Isabella beginnt und Ricos Freundin (Naomie Harris) entführt wird.
KRITIK/INFO Regisseur Michael Mann war in den 80er Jahren als Produzent der titelgebenden Fernsehserie tätig. Dennoch hat der Film mit den Episoden von damals recht wenig zu tun. Er ist düsterer und gewalttätiger und verzichtet auf die Hintergrundgeschichten der Protagonisten.
Ein wenig unglaubwürdig wirkt das ganze Szenario schon. Zwei Detectives, die mit dem Ferrari durch Miami brausen, und undercover eingesetzt werden als seien sie in der Unterwelt noch nie in Erscheinung getreten, das muß man schon erst einmal schlucken. Darüberhinaus bietet das Skript wenig Neues, im Prinzip handelt es sich um eine 08/15-Drogenkrimi-Story. Auch die Figuren bleiben seltsam konturlos. Crockett und Tubbs haben mit ihren Vorbildern kaum mehr als den Namen und die Hautfarbe gemein, sie scheinen kaum zu interagieren, reden wenig und bleiben frei von jeglichem Hintergrund, der nicht direkt mit der Haupthandlung zu tun hat. Das kann man als interessanten Ansatz interpretieren, das Genre auf seinen Kern zurückzuführen, dennoch wirkt es zunächst einmal befremdlich.
Deutlich akzentuierter zeigt sich der Film auf stilistischer Ebene. Wie schon "Collateral" drehte Michael Mann den Film auf digitalem Material und gab ihm einen rauhen, beinahe dokumentarischen Look. Dazu kommen ein ambitionierter Soundtrack und viel Pyrotechnik. In der Gewaltdarstellung geht Mann nicht zu weit, denn sie wirkt nie selbstzweckhaft, sondern bleibt der Handlung verpflichtet. Die beiden Hauptdarsteller bekommen kaum Gelegenheit, einen zweiten Gesichtsausdruck auszuprobieren, und sind daher nicht der Rede wert. Auf Seiten der Kriminellen wird es wie üblich etwas interessanter. Der Spanier Luis Tosar und die Chinesin Gong Li vermögen dem Film mehr Leben einzuhauchen als die beiden coolen Protagonisten. Letztenendes unterhält der Film hauptsächlich durch seinen Look, während seine inhaltlichen Ambitionen nie ganz klar werden. Für einen lauen Sommerabend im Kino geht das in Ordnung. Von einem Michael Mann darf man aber auch etwas mehr erwarten.
Die Kinoumsetzung der Krimi-Serie "Miami Vice" krankt an einem wenig originellen Drehbuch, das die Hauptfiguren völlig unterentwickelt. Stilistisch gesehen ist der Film jedoch durchweg gelungen und bringt es so trotz allem noch auf einen beachtlichen Unterhaltungswert.

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