Moovienet FilmdatenbankCrank
Crank (2006)

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SzenenfotoINHALT Im Prinzip hat Auftragskiller Chev Chelios (Jason Statham) nur noch etwa eine Stunde zu leben. Im Schlaf wurde ihm ein tödliches Gift injiziert. Bald stellt er jedoch fest, daß er die Wirkung des Gifts hinauszögern kann, indem er seine Herzfrequenz bzw. seinen Adrenalinspiegel auf hohem Niveau hält. In der gewonnenen Zeit versucht Chev mit allen Mitteln, sich an seinen Mördern zu rächen.
KRITIK/INFO Eine pfiffige Idee, die die Erstlingsautoren und -regisseure Mark Neveldine und Brian Taylor da hatten: "Speed" mit dem menschlichen Körper anstatt einem Linienbus als tickende Zeitbombe. Speed ist auch exakt die Droge, deren Einnahme sich so ähnlich anfühlen muß wie diesen Film auf der großen Leinwand anzuschauen. Unmögliche Kameraperspektiven, rasante Schnitte und eine Unmenge visueller Spielereien sorgen dafür, daß der Zuschauer sein Gehirn nicht selbst abschalten muß, sondern der Film dies für ihn erledigt. Im Folgenden kosten die Autoren die Möglichkeiten ihres Plots aus. Sie ersinnen zahlreiche schräge Ideen, mit denen der Protagonist seinen Adrenalinspiegel zu pushen versucht. Den exzessiven Konsum von Nasenspray und Sex auf offener Straße kann man wohl zu den amüsantesten zählen. Nebenbei gibt es auch eine Handlung, die aber aus wenig mehr besteht als einem althergebrachten Rachefeldzug quer durch die innersten Zirkel des organisierten Verbrechens. Wenn die Story über dieses Grundgerüst hinauszugehen versucht, geht dies stets vollkommen in der atemlosen Anreihung von Actionsequenzen unter, aus der der Film besteht.
Die Inszenierung ist an sich wenig aufwändig was Sets und Stunts angeht. Auch die visuellen Spielereien sind stets so gemacht, daß der Film einen eigenwilligen "handgemachten" Look erhält. So sind zum Beispiel Satellitenaufnahmen, die Chevs Weg durch L.A. nachzeichnen, aus dem Programm "Google Earth" entnommen, und auch einige andere Effekte und Visuals huldigen dem Retro-Style bzw. wirken schlicht und ergreifend antiquiert. Gleiches gilt der für den Soundtrack, der aus leicht abgestaubten Hard-Rock-Klassikern zu bestehen scheint. Die Regisseure bauen voll und ganz darauf, daß dies in der atemlosen Achterbahnfahrt, die sie präsentieren, nicht weiter auffällt. Und tatsächlich kann "Crank" durchaus Spaß machen, läßt man sich auf die überdrehte Inszenierung und die ebenfalls zu Übertreibungen neigende Story ein. Erleichtert wird das ganze durch die wie immer unverschämt coole Präsenz von Hauptdarsteller Jason Statham, der selbst dem größten Action-Trash noch ein Herz und eine Seele zu verleihen vermag. Und angesichts des Finales kann man den Filmemachern zumindest auch eine gewisse Konsequenz nicht ganz absprechen.
"Crank" ist nicht viel mehr als eine einzige nahezu ununterbrochene Actionsequenz, die mit rasanten Schnitten die Limitationen der finanziellen Mittel zu übertünchen versucht. Dank einiger witziger Ideen, einer entwaffnenden Konsequenz des Drehbuchs und einem charismatischen Hauptdarsteller kann der Film dennoch großen Spaß machen.

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