Moovienet FilmdatenbankNobody knows
Dare mo shiranai (2004)

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SzenenfotoINHALT Vier Kinder werden von ihrer Mutter in einer Tokyoter Wohnung zurückgelassen und sind von nun an auf sich selbst angewiesen.
KRITIK/INFO In Cannes war Regisseur Hirokazu Koreeda für die Goldene Palme nominiert, bekommen hat sie der junge Hauptdarsteller Yûya Yagira, der in "Nobody knows" Akira spielt. Dem ältesten der vier Geschwister obliegt es nach dem Verschwinden der Mutter, für die Familie zu sorgen. Doch das Geld, das sie zurückläßt, reicht nicht lange aus, und sehr bald ist der Junge mit seiner Aufgabe heillos überfordert. Hilfe von außen lehnt er jedoch ab. Zu Beginn thematisiert der Film den schweren Stand, den alleinerziehende Mütter in Japan haben. Nur eines ihrer vier Kinder stellt sie den Vermietern der neuen Wohnung vor, die restlichen werden auf verschiedensten Wegen eingeschmuggelt. Immer länger werden danach die Abstände, in denen sich die Mutter um ihre Kinder kümmert, bis sie eines Tages endgültig verschwindet. Schon davor waren die Kinder oft auf sich alleine gestellt, doch mit der Hoffnung auf ihre Rückkehr schwindet auch der Zusammenhalt in der Gruppe. Akira verliert jeglichen Halt, den ihm eben diese Hoffnung gab und gibt sich resigniert tagein tagaus nur noch seiner Playstation hin. Währenddessen verwahrlosen seine Geschwister zusehends, in der Wohnung werden Wasser und Strom abgestellt. Die Situation spitzt sich immer mehr zu. Koreeda inszeniert dies alles völlig unaufgeregt und beobachtet sehr genau das Verhalten seiner Protagonisten. Die Dramatik entwickelt sich aus dem Geschehen heraus und nicht durch oberflächliche Effekte. Wie so oft in asiatischen Filmen der Fall wiederholt sich ein musikalisches Thema immer wieder, die Figuren befinden sich in einem Strudel, aus dem es kein Entkommen mehr gibt. Denn obwohl die Kinder wissen, daß sie Hilfe in Anspruch nehmen könnten, so haben sie doch zu große Angst davor, getrennt zu werden, um auf sich aufmerksam zu machen. Zum Ende spitzt sich die Situation in der einer Müllhalde gleichenden Wohnung dramatisch zu. Mit deutlich über zwei Stunden ist der Film recht lang und an mancher Stelle hätte vielleicht etwas gerafft werden können. Die stets präsente subtile Spannung der Geschichte verhindert jedoch jegliche Form von Langeweile. Die hervorragend fotografierten Bilder und die zu jedem Zeitpunkt überzeugenden Darsteller tun ihr übriges.
Koreeda erzählt auf technisch perfekte Art und Weise eine berührende Geschichte, tut dies jedoch völlig unaufgeregt und genau beobachtend. Etwas lang, aber voller subtiler Spannung und von hervorragenden Darstellern getragen.

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