Moovienet FilmdatenbankEdelweißpiraten
Edelweißpiraten (2005)

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Kurzkritik Ich muß zugeben, ich war vor einigen Jahren so etwas wie ein Fan des Erstlingswerks von Regisseur Niko von Glasow, "Maries Lied". Also war ich natürlich gespannt auf seine Geschichte von den Edelweißpiraten, einer Widerstandsbewegung während des Zweiten Weltkriegs. Gedreht wurde im DV-Format, so richtig schön verwackelt und grobkörnig, wie modernes und preiswertes Filmemachen heutzutage eben aussieht. Ein wenig ungewohnt ist historisches Kino in dieser Darstellung schon, und es kostet etwas Mühe, sich in den Film hineinzufinden. Ein weiteres Manko liegt auf Darstellerebene. Es gibt einige sehr überzeugende Leistungen (allen voran Katharina Thalbach, aber auch Jochen Nickel), aber auch einige sehr schwache. Ärzte-Schlagzeuger Bela B. Felsenheimer zum Beispiel wirkt eher überfordert, ebenso machen einige der jungen Darsteller einen allzu laienhaften, hölzernen Eindruck. Die langen Verhör-/Foltersequenzen machen den Film zudem recht schwer verdaulich. Letztendlich ist "Edelweißpiraten" keine klassische Widerstandsgeschichte, wie man sie vielleicht erwartet, wenn man "Sophie Scholl" gerade gesehen hat. Der Film ist rauher, kompromißloser und alles andere als glorifizierend - und dennoch bewegend. Und er läßt die zahllosen Filme der letzten Monate über die NS-Zeit gelackt und oberflächlich erscheinen - ein Verdienst?

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