Moovienet FilmdatenbankReine Chefsache
In good company (2004)

Einkaufen bei amazon.de
CD
DVD
Buch

SzenenfotoINHALT Dan Foreman (Dennis Quaid) leitet den Anzeigenverkauf einer Sportzeitschrift, als diese von einem Konzern aufgekauft und anschließend Umstrukturierungsmaßnahmen unterzogen wird. Plötzlich sieht sich Dan mit einem neuen Chef konfrontiert, dem jungen aufstrebenden Manager Carter Duryea (Topher Grace). Dieser ist etwa halb so alt wie er, und fängt nach einer Einladung zum Abendessen mit Dans Familie auch noch etwas mit dessen 18-jähriger Tochter Alex (Scarlett Johansson) an.
KRITIK/INFO Nach ihrem Riesenerfolg mit "American Pie" drehen die Brüder Chris und Paul Weitz neuerdings um einiges dezentere und cleverere Komödien wie "About a boy" und eben diesen Film hier. Aus der reizvollen Ausgangssituation versteht Paul Weitz, der Buch und Regie diesmal alleine übernommen hat, leider nicht alles herauszuholen.
Die Story des Films ist an sich eher simpel und birgt wenig Überraschungen. Interessant wird das ganze durch die Kritik an der reinen Profitorientierung großer Unternehmen, der Reduzierung der Mitarbeiter auf ein Betriebsmittel und ihrer wenig respektvollen Behandlung. Tatsächlich gibt es eine gelungene Szene, die der Entlassung eines Mitarbeiters eine starke emotionale Konnotation zu geben vermag. Andere Ansätze in dieser Richtung, zum Beispiel die Darstellung des Konzernchefs als mysteriösen, aber letzendlich einfältigen Phrasendrescher, kommen allerdings allzu platt daher. Auch bei der Auflösung macht es sich das Drehbuch etwas zu einfach, kann aber zumindest mit einem erfrischenderweise nicht den Genrekonventionen unterworfenen Schluß punkten (was aber den ein oder anderen sicher auch enttäuschen kann).
Was den Film jedoch ausmacht, ist die durchweg brillante Besetzung. Allen voran Dennis Quaid und Scarlett Johansson, aber auch Topher Grace und sämtliche Nebendarsteller sind treffsicher ausgewählt und erfüllen ihre jeweiligen Rollen mit viel Leben. Der Humor des Films ist unterdessen angenehm zurückgenommen, an manchen Stellen regelrecht als intelligent zu bezeichnen. Im letzten Drittel treten die komödiantischen Elemente jedoch etwas in den Hintergrund und sorgen zumindest für diejenigen Zuschauer, die dem Plot an sich nichts abgewinnen können, für etwas Leerlauf. Letzendlich ist Paul Weitz aber ein weiterer liebenswerter Film gelungen, der vor allem von seinen sympathischen Figuren lebt und dem man nicht böse sein kann, auch wenn er seinen Ambitionen nicht immer gerecht wird. Vielleicht muß man "In good company" an sich schon als mutig einstufen, weil er ja immerhin mit dem Geld des globalen Riesenkonzerns Vivendi Universal finanziert wurde.
Mit "Reine Chefsache" kommt eine überwiegend harmlose, aber überaus sympathische Komödie in unsere Kinos. Die absolut fantastische Besetzung tröstet darüber hinweg, daß die sozialkritische Haltung des Films nicht immer optimal vertreten wird und das Drehbuch es sich bei der Auflösung recht einfach macht.

Zur Moovienet Startseite