Moovienet FilmdatenbankMathilde - Eine große Liebe
Un long dimanche de fiançailles (2004)

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SzenenfotoINHALT Seit ihrem 10. Lebensjahr sind Mathilde (Audrey Tautou) und Manech (Gaspard Ulliel) unzertrennlich und seit kurzem sogar verlobt. Als Manech in den Wirren des Ersten Weltkrieges spurlos verschwindet, möchte Mathilde nicht an seinen Tod glauben. Sie setzt alle Hebel in Bewegung um ihren Verlobten wiederzufinden.
KRITIK/INFO Wenn man nach gemeinsamen Beteiligten von "Die fabelhafte Welt der Amélie" und "Mathilde" sucht, gibt es etwa 70 Treffer. Das selbe Team (inkl. Hauptdarstellerin Audrey Tautou) hat sich also nach drei Jahren wieder zusammengefunden um einen Film zu machen. Da dieser hier etwas aufwendiger und teurer werden sollte, mußten amerikanische Investoren, in diesem Fall das Studio der Warner Bros., mit einspringen. In Frankreich löste dies bereits Entrüstungsstürme aus, obwohl der Film auf Französisch gedreht ist. Das ändert jedoch nichts daran, daß Regisseur Jean-Pierre Jeunet alles andere als eine weitere überflüssige Fortsetzung geliefert hat.
Die Haupthandlung besteht aus einer klassischen Liebesgeschichte, die die ewige Liebe propagiert. Mathilde opfert all ihre Zeit und Mühe der Suche nach Manech, einen anderen Lebensinhalt gibt es für sie nicht. Eingeführt wird der Zuschauer wieder durch eine Erzählstimme aus dem Off, genau wie bei "Amélie", nur ist es diesmal eine weibliche Stimme. Daraufhin folgen wieder unzählige vor Witz und Originalität sprühende Collagen, Zeitsprünge, Rückblenden und visuelle Einfälle. Großen Platz nimmt jedoch auch das Kriegsgeschehen ein, und dieses wird in der Darstellung drastischer gezeigt als man es vielleicht erwartet hätte. Natürlich geht es hier nicht um irgendeine Art von Realismus – wir wissen ja, wie weit Jeunets Märchen von der Realität entfernt sind –, aber geschossen, geblutet und gestorben wird trotzdem reichlich. Mathilde lebt jedoch in einer ähnlichen Traumwelt wie Amélie, nur eben gut 75 Jahre später. Den Menschen daheim geht es trotz des Krieges gut, Geldsorgen gibt es keine, soziale Probleme werden ausgeblendet. Manche Kritiker warfen dies bereits "Amélie" vor, und sie werden auch diesmal zu meckern haben. Hinzu kommt auch die vom Grundprinzip her einfacher gestrickte Story, die zudem in einer sehr kurzen, möglicherweise unbefriedigenden Auflösung mündet. Motto des Films ist hier eindeutig, daß der Weg das Ziel ist.
Darstellerisch sieht man vor der Kamera ein Stelldichein fähiger französischer Schauspieler. Auch in den Nebenrollen gibt es hier keine Schwächen. Etwas blaß bleibt wegen der kurzen Zeit, die man sich für seine Einführung nimmt, Mathildes geliebter Manech. Dafür gibt es einen kurzen Auftritt Jodie Fosters und eine denkwürdige Vorstellung der aufstrebenden jungen Schauspielerin Marion Cotillard ("Liebe mich wenn du dich traust", "Big Fish").
Die Macher von "Amélie" lassen das Publikum nicht im Stich. Auch "Mathilde" strotzt nur so vor Originalität, Witz und visuellen Einfällen. Die Erzählweise ist zwar bereits aus "Amélie" bekannt, fesselt aber dennoch durch ihr hohes Tempo. Ein großartiges Kinoerlebnis voller Charme, Romantik und auch Action – für jeden etwas!

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